Full text: Fortschritte in der Metallographie

Bei einer Auftragung der übrigen vorliegenden Elemente, hier Chrom und Wolfram über Nickel und 
Kobalt erkennt man die lineare Anordnung der unterschiedlichen Meßwerte (Bild 4). Da sich die 
Gesamtkonzentration C, „., eines Elementes A im angeregten Bereich aus 
Cory . Dr Carter * (1 S Sn) Cats A) 
| ergibt /1/, kann eine lineare Regression vorgenommen werden. 
© ß 
+M23C6 | Die unterschiedlichen Symbole in Bild 4 verdeutlichen, daß morphologisch ähnliche Partikel nach 
unterschiedlichen Beanspruchungszeiten bei 850°C analysiert wurden und bei der Auftragung eine 
gemeinsame Regressionsgerade bilden. Die Verlängerung der Regressionsgerade auf C,;=0, bzw. Cc,=0 
liefert nun die Zusammensetzung des Teilchens ohne Matrixeinfluß. Zusätzlich eingetragen sind die 
77" 0000 Analyseergebnisse an morphologisch gleichen Karbiden in Extraktionsreplikas. Die Werte liegen auf, 
bzw. in der Nähe der Regressionsgeraden relativ nahe bei C.,=0 und C,=0. Die Restgehalte von 5,3% 
Co und 2,9% Ni können durch eine Legierung der Karbide oder durch mitextrahierte Matrixanteile 
hervorgerufen sein. 
3. Ergebnisse 
Beide Superlegierungen weisen, neben immer vorhandenen Primärkarbiden, nach einigen Stunden 
thermischer Beanspruchung bei 850°C die bereits beschriebenen chromhaltigen Partikel auf. Die 
gemessenen Massekonzentrationen (Bild 6) und die daraus ermittelten Atomkonzentrationen der 
Primärkarbide und der sekundären Ausscheidungen sind in Tabelle 2 zusammengefaßt. 
daynes 
Matrix . . . . . . . . 
Die feinverteilten chromhaltigen Karbide können der Phase Cr,,C,; zugeordnet werden, wobei ein Teil 
der Chromatome durch Wolfram ersetzt ist. Da eine Elementarzelle 4 Formeleinheiten enthält /4/, ergibt 
sich aus den Atomkonzentrationen, daß pro Elementarzelle 6 Wolframatome eingebaut sind. 
Werkstoff Phase Co-Konz. * Cr-Konz. " W-Konz. Mo-Konz. Formel 
Ma.%/At.% Ma.%/At.% Ma.%/At% Ma.%/At.% 
Haynes 188 |M„3Ce - ‘ 81,0/93,8 ı 19,0/6,2 - CizCs 
Z FOL Ol ES 
Haynes 188 | M;C ı 9,4 / 18,4 | 15,3 / 34,4 * 743 747,1 - Cr,‚CoW;zC 
Haynes 188 |Laves, 22,5/42,0 | 8,2/17,0 ‚| 69,1/41,0 CoCr),W 
_Haynes 188 [Laves, 22,5/42,0 | 82/170 | 691/410 _______ (CoCHW_ 
Inconel 617 |M„;Ce - 718 /82,5 - 28:2 / 17,5 | Cr,9Mo,Ce 
Inconel 617 MC 50775 19,0 / 30,0 ' - L 74,0 /630 ı Cr,»MosC 
Tabelle 2: Ausscheidungsphasen in Haynes 188 und Inconel 617 
Nach längeren Beanspruchungen scheiden sich im Haynes 188 zusätzlich gröbere unregelmäßige 
Karbide aus (Bild 7), deren Analyseergebnisse sich in die Regressionsgerade der Primärkarbide 
einordnen (Bild 8). Es handelt sich um neu ausgeschiedene Partikel vom Typ der Primärkarbide und 
nicht um vergröberte Sekundärkarbide. Da sich somit der Volumenanteil der Primärkarbidphase erhöht, 
wird eine qualitative röntgenographische Phasenanalyse möglich. Es handelt sich um den Karbidtyp 
Co,W;C. Aus den EDS-Konzentrationsverhältnissen im Metallanteil ergibt sich für Haynes 188 die 
Summenformel Co,‚CrW;C, was bedeutet, daß ein Kobaltatom durch Chrom ersetzt ist. 
367 
der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.