Full text: Fortschritte in der Metallographie

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geringster Veränderung des Binärbildes optimal zu trennen. Somit stellt diese Funktion eine 
wichtige Vorraussetzung dar um Faserdurchmesser und -orientierungen in kurzfaserverstärkten 
Legierungen bestimmen zu können. 
Ein interessanter Aspekt ist aus den Meßwertverteilungen des Winkels & ersichtlich. Wie die Bilder 
9 und 10 zeigen, tritt im Winkelbereich, in dem die Fasern nahezu senkrecht zur Bildunterkante 
orientiert sind, ein ausgeprägtes Minimum in den Meßwertverteilungen auf. Da dieser Effekt auch 
bei der Messung quadratischer Bildfelder auftritt, kann er auf die im Werkstoff vorliegende 
Faserverteilung zurückgeführt werden. Es zeigt sich also, daß in dem hier untersuchten Werkstoff 
eine Vorzugsorientierung der Fasern in der Ebene des Längsschliffes vorliegt. 
In den Häufigkeitsverteilungen des Winkels ß (Bild 11 und 12) traten nur sehr wenige Fasern auf, 
die nahezu senkrecht aus der Schliffoberfläche austreten. Eine qualitative Betrachtung des 
Querschliffes (Bild 1) erweckt jedoch den Eindruck, daß ein großer Teil der Fasern nahezu 
senkrecht zur Schliffoberfläche steht. Hierbei muß jedoch bedacht werden, daß bei der Berechnung 
des Winkels ß schon geringe Unterschiede zwischen dmin und dmax ZU kleineren Winkeln führen. So 
ergibt sich zum Beispiel bei einem Unterschied von lediglich 5% ein Winkel von ca. 72°. Diese 
Unterschiede liegen im Bereich von 1 Pixel, so daß die geringen Häufigkeiten in diesem 
Meßwertbereich durchaus verständlich sind. 
Zusammenfassung und Ausblick 
Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, daß agglomerierte Fasern in kurzfaserverstärkten 
Werkstoffen mittels einer neuen konturbasierten Methode fast vollständig getrennt werden können. 
Dabei ergeben sich Meßwertverteilungen die sich von der Referenzverteilung nur unwesentlich 
unterscheiden. Damit ist eine automatische bildanalytische Bestimmung von Faserdurchmessern 
und -orientierungen möglich. Letztendlich ist noch die Frage zu klären, wie lange Fasern erfaßt 
werden können. Hierzu müßte ein Bild, daß eine deutlich größere Fläche wiedergibt, ausgemessen 
werden. Hier stößt man jedoch an Grenzen, da mit normalen Videokameras die Auflösung zu gering 
wird. Eine erfolgversprechende Möglichkeit ist das Zusammensetzen mehrerer kleiner Bilder zu 
einem großen Gesamtbild. Hier ergeben sich jedoch Probleme bei der Genauigkeit der 
automatischen Probenpositionierung mit einem Scanningtisch. Eine weitere Entwicklung, eventuell 
in Richtung einer softwareunterstützten Rekonstruktion eines großen Gesamtbildes ist denkbar, um 
eine automatische Bildanalyse kurzfaserverstärkter Werkstoffe unter Einbeziehung langer Fasern zu 
ermöglichen. 
Literatur 
(1) Essig, G., Mielke, S., Bloschies, G.: Metall 44 (1990), 434 - 437. 
(2) Bär, J., Meier, R., Gudladt, H.-J.: Fortschritte in der Metallographie 27, Hrsg.: M. Kurz 
M.Pohl, DGM-Informationsgesellschaft 1995, 147 - 150. 
(3) DIGITRACE Handbuch, Hrsg.: IMATEC GmbH, Neufahrn (1995). 
(4) Fischer, J., Diplomarbeit, Universität der Bundeswehr München (1994). 
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