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Korngren- Kennzeichnend für das mikrofraktographische Aussehen eines Schwingbruchs sind die Schwing-
streifen (Bild 10). Der Schwingstreifen entspricht der Rißausbreitung während eines Schwingspiels.
Da sich der Schwingriß jedoch nicht bei jedem Schwingspiel ausbreitet, läßt die Anzahl der Schwing-
streifen nur in Ausnahmefällen einen Rückschluß auf die Schwingspielzahl bis zum Bruch zu.
ı und Aus-
1etallischen
h innerhalb Der diffusionskontrollierte Bruch - typischer Vertreter ist der Kriechbruch - tritt bei Temperaturen
Hohlräume oberhalb etwa 0,4 Ts (K) unter meist langzeitiger Einwirkung einer Zugspannung auf. Das Kriechen,
erhält. da- ein thermisch aktivierter Vorgang, wird durch Bildung, Bewegung und Ausheilen von Versetzungen,
ellen findet durch ihre Wechselwirkung mit Gitterfehlern, durch Ausscheidungsvorgänge und durch Diffusion
stoffen. mit von Leerstellen beeinflußt. Der Kriechbruch wird durch Porenbildung eingeleitet, entweder homogen
ruch zeigt durch Leerstellenkonzentration, Versetzungsaufstau und Korngrenzengleiten oder heterogen durch
Blockierung der Versetzungsbewegung an Korngrenzen, Ausscheidungen und Einschlüssen sowie
durch Phasengrenzablösungen zwischen Ausscheidungen und Matrixwerkstoff.
sionskräfte ! :
yalten. Der Man unterscheidet zwei Typen von Poren:
ischen:den M Keilporen (Bild 11a) entstehen durch Versetzungsaufstau und Korngrenzengleiten an Tripel-
orientierte punkten von Korngrenzen. Sie bilden sich bevorzugt bei hohen Spannungen, kurzen Standzeiten
Tans- oder und verhältnismäßig niedrigen Temperaturen. In der Bruchfläche zeigen sich Keilporen als glatte
renzen ge- Korngrenzflächen; sie sind häufig unter 45° zur größten Zugspannung angeordnet und weisen
aus facet ausgeprägte Verformungsmerkmale auf (Bild 11b).
die-an.ein a Kavernenporen (Bild 12a) sind auf Leerstellenkonzentration an Korngrenzen senkrecht zur
‚aximal.der größten Zugspannung zurückzuführen, insbesondere in Verbindung mit Ausscheidungen. Sie
nz#lächen entstehen bevorzugt bei niedrigen Spannungen, langen Standzeiten und hohen Temperaturen.
makrosk 0. Kavernenporen führen zu einer wabenbruchähnlichen Bruchstruktur (Bild 12b).
edoch eine
beobachtet | s . . ’
Ein Bruch entsteht durch rißerzeugende Korrosion, wenn der Korrosionsangriff (Metallauflösung)
vorwiegend an der Rißspitze erfolgt, die Rißflanken aber nahezu nicht angegriffen werden. Die Kor-
rosionsreaktionen an der Rißspitze können elektrochemischer oder metallphysikalischer Art sein. Bei
\mechänıs- Rissen und Brüchen durch elektrochemische Korrosionsreaktionen gehen die Risse von der Werk-
allerdings stückoberfläche aus. Die anodische Metallauflösung wirkt beim Entstehen der Risse und ihrer Aus-
‚em: Gleit- breitung zumindest mit
ıbruch aus
Die Schadensform, bei der die anodische Metallauflösung allein bestimmend ist, ist die inter-
kristalline Korrosion (Kornzerfall), die durch selektives Lösen korngrenzennaher Bereiche oder von
n längeren Korngrenzenausscheidungen hervorgerufen wird. Voraussetzung für das Auftreten dieser Schadens-
onen wie art ist eine verminderte Korrosionsbeständigkeit der Korngrenzenbereiche gegenüber dem Matrix-
bruch von werkstoff, die folgende Ursachen haben kann:
d 8). Der M Verarmung der Korngrenzenbereiche an Legierungselementen, die für die Korrosionsbestän-
dung von digkeit maßgebend sind. . nn
lerung der M Anreicherung von Elementen an den Korngrenzen, die eine anodische Auflösung stimulieren.
zung des M Bildung von Ausscheidungen an den Korngrenzen, die mit dem Matrixwerkstoff ein Lokal-
zulassen element bilden oder gegenüber dem Matrixwerkstoff bevorzugt angegriffen werden