Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 95
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fi beschriebenen mikrostrukturellen Vorgänge entscheidend. Ihr Wert wurde graphisch mit 1.20 MPa
X ie ne bestimmt [9]. Die Anwendung der aufgestellten Gleichung zeigte eine sehr gute Übereinstimmung
ln « mit den gemessenen Werten der Kriechraten Bild 7. Diese Ergebnisse machen die Annahme sehr
: hs Elen plausibel, daß im Bereich der minimalen Kriechrate bei 650°C die Verformung durch das Klettern
Ache Kar. bzw. das generelle Uberklettern der M23C6 durch die Versetzungen kontrolliert wird.
Nach dem Uberschreiten des Bereichs der minimalen Kriechrate nehmen die Dehnraten zu. In die-
sem Stadium des Kriechens dominieren die entfestigenden mikrostrukturellen Vorgänge, die in Zu-
sammenhang mit der Ausbildung des heterogenen Gefüges stehen. Es sind dies die Wanderung
bzw. lokale Auflösung der Grenzen der Subkörner sowie der Martensitlatten und Bildung von Ver-
A setzungsnetzwerken. Diese Prozesse werden während des primären Kriechens sowie im Bereich der
Leda mit minimalen Kriechrate stark behindert und haben einen geringen Einfluß auf das Kriechverhalten.
(OrAUSGESagte Die ersten Anzeichen (Beginn der Bildung von Versetzungsnetzwerken) wurden erst nach der rela-
. Dieser Wert tiv langen Dauer von 3071 h bei 100 MPa und 650°C beobachtet. In dem tertiären Kriechbereich
relativ langen dominieren sie die Kriechvorgänge und führen zum Entstehen von so genannten „soft regions“ [10].
24 berechnet, Diese sind durch große Subkörner mit geringer Dichte an freien Versetzungen gekennzeichnet und
e bei 600 und bieten somit der Verformung einen geringeren Widerstand. Die M23C6 an den Subkorngrenzen
en 12%. und Martensitlatten stabilisieren die Versetzungsstrukturen und verzögern damit diese Prozesse.
enzierter mi- Hohe lokale Dichte der M23C6 korreliert deshalb mit einer geringeren Subkorngröße, wie aus den
it wird dabei Bildern 5A und 5B zu entnehmen ist.
sen gesehen, Die Untersuchungen des bei 650°C bis zu einer Dauer von über 7000 h ausgelagerten Materials
ergaben verhältnismäßig geringe Änderungen der Versetzungsstrukturen. Das weist auf die hohe
stung des Ma- thermische Stabilität des Gefüges hin. Die im zeitlichen Verlauf der Auslagerung kontinuierliche
he mündet, Zunahme der Karbiddichte im Vergleich zu den Werten aus dem verformten Material führen zu
führt zusam- dem Schluß, daß die Verformung die zusätzliche massive Ausscheidung der M23C6 stark be-
ining schleunigt.
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ergs 7 10° — Modifiziertes Potenzgesetz: 8] 157 — Ausgangszustand
der bzw, vr pig =A"(GDIKTY [(0-oth) GI" “min
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c, [MPal ECD [nm]
faube de Be Bild 7 u. 8: Darstellungen zu dem 9%Cr-Stahl mit Co und B. 7) Minimale Kriechrate als Funktion
nav der Anfangsspannung. 8) Verteilung des ECD der M23C6-Teilchen bei 100 MPa und 650°C.
nz
' Beschreibung Die M23C6-Ausscheidungen nehmen in allen Stadien des Kriechens im Hinblick auf die mi-
krostrukturelle Stabilität und damit Kriechfestigkeit eine entscheidende Stellung ein. Ihre verfesti-
gende Wirkung ist langdauernd, da sie über eine ausgesprochen hohe Wachstumsresistenz verfü-
gen. Die Wachstumsträgheit der Teilchen läßt sich an der verhältnismäßig geringen Verschiebung
der Verteilungskurven des ECD der M23C6-Karbide aus allen Stadien der Kriechverformung bei
yifusionskoe 100 MPa und 650°C zu höheren Werten ablesen Bild 8. Die Wachstumskonstante der M23C6-Teil-
El chen aus dem 9%Cr-Stahl mit Kobalt und Bor, berechnet nach der Gleichung zu Beschreibung der
is Fe U Ostwald-Reifung, beträgt nur etwa 1/50 jener der M23C6 aus einem konventionellen 12%Cr-Stahl.
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