100 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999)
Die zweite Größe zur Charakterisierung von Poren ist die Porengröße. Auch hierzu gibt es zahlreiche
Vorschläge. Eine Möglichkeit besteht darin, jeder Porenfläche einen äquivalenten Durchmesser zuzu-
ordnen. Bild 3 stellt diese Größe für die verschiedenen Werkstoffe in Abhängigkeit von der Dichte
dar. Wieder zeigt sich, daß die Mittelwertbildung über alle Poren praktisch keine verwertbare Unter-
scheidung zuläßt. Ausschluß kleiner Poren bei der Mittelwertbildung hebt die Unterschiede zwischen
den Werkstoffvarianten hingegen deutlich hervor, am besten bei Beschränkung auf die 2 % größten
Poren. Klar zeigen sich die Tendenzen, daß hohe Sintertemperatur die Poren vergrößert und
Schwammeisenpulver im Mittel kleinere Poren hat. Nach Bild 2 geht damit auch eine rundere Poren-
form für höhere Sintertemperatur und Schwammeisenpulver einher.
1—0—2%, DAE » 2%DSE o 2% DS |
|-2:5%DAE = 5%,DSE ib 5 2hD
Hm ~: |-0-10% DAE © 10%, DSE =~ - |-o-10% DAE ® 10% DSEF 7
60 a [100% DAE a 100%,D SE] | n --4--100%,DAE a 100% DSE| |
1=1120°C -
. T =1280°C
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6 e4 68 g/cm® 72 6 24 68 g/cm’ 72
Dichte
Bild 3; Zusammenhang zwischen dem äquivalenten Durchmesser und der Dichte für die Poren-
fraktionen 2, 5, 10 und 100%
Stellt man andere Porengrößenmerkmale wie maximale und minimale Porenausdehnung oder den
konvexen Umfang der Poren über dem äquivalenten Durchmesser dar, findet man strenge Proportio-
nalitäten, womit diese Größen gleichwertig bzw. austauschbar sind, Bild 4. Die mittlere Sehnenlänge
steigt im Gegensatz dazu nur degressiv mit Dy, wobei der Einfluß der Sintertemperatur für die großen
Porenfraktionen deutlich zum Ausdruck kommt.
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