Full text: Fortschritte in der Metallographie

130 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
Aus den Biegeversuchen wurden die Durchbiegung, der Biegewinkel und die Biegespannung (unter 
Berücksichtigung der konstanten Größen ergibt sich 06 = 0,24 Fmax [N] in MPa ) entnommen. Diese 
Werte sind neben der Schlagarbeit und der Härte HB 5/250 in Bild 10 eingetragen. 
BC urchlenuna ml BF Blegewinke! igrd] Zi Schlegarbeit 13 
CO Biegelestigkeit MPal Bhan HE 2 BIE 
18 or 350 
E16 
3 300 © 
© 14 5 
8 250 T 
88 20 8 
a > " 3 
3 z : 150 8 
0 100 8 
5 4 2 
g 2 50 @ 
© 0 0 
Barren AZ91G AZ91L AZ91L+A  AE42G AE42L AE42L+A 
Legierung / Zustand 
Bild 10 Mechanische Eigenschaften der untersuchten Mg-Legierungen in verschiedenen Zuständen 
Die Härte scheint für die Erfassung der Gefügeveränderungen in den relativ weichen Mg- 
Legierungen kein geeigneter Parameter zu sein. Neben den angegebenen Werten für die Härte 
HB5/250 wurden auch die Mikrohärte HV 0,02 in der Mg-reichen Matrix sowie in der Mg17Alı2- 
Phase (210 HV 0,02) sowie die Makrohärte HV10 gemessen. Trotz zahlreicher Messungen ergaben 
sich für die verschiedenen Legierungszustände keine einheitlichen Tendenzen. Die durch den 
unterschiedlichen Al-Gehalt verursachten _Härteunterschiede beider Legierungen im 
Druckgußzustand kommen aber in den gemessenen Daten zum Ausdruck. 
Die Versuche zur Schlagbeanspruchung wurden zunächst mittels eines instrumentierten 
Pendelschlagwerkes mit einem Fallwinkel von 10° an Charpyproben mit 2 mm Kerbtiefe aus AZ91 
im Druckgußzustand durchgeführt. Dieser Fallwinkel entspricht bei dem benutzten 
Pendelschlagwerk einem Arbeitsinhalt von 2,34 J und einer Geschwindigkeit von =~ 0,5 m/s. Eine 
Testreihe zwischen -40°C und +200°C ergab keine wesentliche Zunahme der Schlagarbeitswerte 
mit der Temperatur, sondern eine nahezu lineare Änderung von 0,86 J bei -40°C auf 1,13] 
bei +200°C. Die suBere Kerbwirkung der Probe und die innere Kerbwirkung durch die vorhandenen 
Fehlstellen sind die Ursachen für die niedrigen Werte. Bild 11 zeigt in einem Ausschnitt aus einer 
Bruchfläche einer bei Raumtemperatur zerschlagenen Probe einen für den Druckguß typischen 
Lunker. Der Bruchflächencharakter selbst änderte sich allerdings mit der Temperatur. Bei -40°C 
traten vollständig glatte Spaltflächen auf, während bei +200 °C in fehlerfreien Querschnitten auch 
Verformungsbänder zu finden waren. 
Für vergleichbare Untersuchungen an beiden Legierungen wurden ungekerbte Proben mit den 
Abmessungen 10 x 5 x 55 mm bei Raumtemperatur auf einem 15 J-Pendelschlagwerk mit einem 
Fallwinkel von 90° getestet (v = 2,73 m/s, Energieinhalt 7,73 J ). Die Ergebnisse in Bild 10 zeigen, 
daß die Legierung AE42 in allen Zuständen der Legierung AZ91 überlegen ist. Die Bruchflächen 
korrelieren sehr gut mit der Gefügebeschreibung. Im wesentlichen werden Mischbrüche gefunden,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.