Full text: Fortschritte in der Metallographie

152 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
3. Präparation der Verbunde ; 
Bei der metallografischen Präparation der Lötverbunde muss berücksichtigt werden, dass es sich um 
eine Werkstoffkombination mit unterschiedlichen Eigenschaften wie z. B. Härte handelt. Da die zu 
verbindenden Materialien in ihren thermischen Ausdehnungskoeffizienten differieren, ist die 
Ausbildung von thermischen Spannungen im Verbund möglich. Die beim Lötvorgang entstehende 
Verbindungszone weist zudem andere Merkmale auf. Desweiteren können Lötfehler wie ein 
unvollständig gefüllter Lötspalt, Risse in der Lötnaht oder Poren nicht ausgeschlossen werden. 
Diese Umstände gestalten die Schliffherstellung problematisch und können dazu führen, dass nicht 
alle Bereiche gleich gut präpariert werden. 
Die gelöteten Verbunde wurden mit einer Diamantscheibe getrennt, wobei sich die Auswahl der 
Trennscheibe danach richtete, dass der Fügepartner MMC so am einfachsten bearbeitet werden 
konnte. Beim Einspannen sollte auf die Proben kein zu starker Druck ausgeübt werden, um deren 
Zerstören während des Trennvorganges zu verhindern. Als Einbettmasse wurde der 
schnellaushärtende Kunststoff Technovit 2000 verwendet, die Aushärtung erfolgte während 30 
Minuten unter UV-Einstrahlung. Zum Schleifen und mechanischen Polieren wurde die 
automatische Anlage Abrapol-2 der Firma Struers eingesetzt, die mit kunstharzgebundenen 
Diamantscheiben ausgerüstet ist. Der Vorteil einer automatischen Präparation liegt in deren guter 
Reproduzierbarkeit. 
Die Präparation begann mit dem Läppen auf einer Scheibe mit 15 um-Körnung bei einer 
Andruckkraft von 100 N und einer Umlaufgeschwindigkeit von 150 Umdrehungen/min, bis die i 
Planheit der Probenoberflichen erreicht war. Bedingt durch die geringe Abtragsgeschwindigkeit 
beim Lippen ergaben sich fiir diesen Schritt lange Bearbeitungszeiten in der Gréssenordnung von u 
15 bis 30 min. Anschliessend erfolgte das Polieren bei 9 um für 5 min, bei 6 um und 3 pm fiir 30 
min und bei 1 um für 2 bis 3 min. Bei allen Schritten wurde darauf geachtet, dass genügend 
Schmiermittel zugeführt wurde, um sich eventuell aus der Lötzone herauslösende Partikel schnell 
von den Probenoberflächen wegzutransportieren. Um diese Partikel sowie sich in o. g. möglichen 
Fehlstellen der Fügezone befindlichen Poliermittelrückstände zu entfernen und somit nicht in die 
nächste Polierstufe zu übertragen, wurden die Schliffe zwischen den einzelnen Stufen jeweils im 
Ultraschallbad gereinigt. Da die gleichzeitig präparierten Proben unterschiedliche Qualitäten der 
Fügezonen aufwiesen und deshalb eine Beeinflussung untereinander möglich war, erfolgte deren 
Endpolieren auf 1 um einzeln und mit Hand. 
4. Auswertung 
4.1. Lichtmikroskopie 
Fligepartner: Al/SiC-MMC und 1.4301 
Lot: AlSi 
Léttemperatur: 600°C 
Bei diesem Lötversuch entstand ein haftfester Verbund (Bild 2). Sowohl Metall als auch MMC 
wurden gut vom AlSi-Lot benetzt, die jeweiligen Grenzflachen sind rissfrei. Vereinzelt sind wenige 
Poren (Bildmitte) und sehr kleine Risse in der Lötzone zu erkennen. Zwischen Lot und Metall
	        
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