Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 239 
2.2. Präparation opaker Proben für die Auflichtmikroskopie 
Die Präparation muß gewährleisten, daß für die Untersuchungszeit die Objektstrukturen für die Be- 
bzw. Durchstrahlung freiliegen. Für die Auflichtmikroskopie wird dies für lichtmikroskopische 
Untersuchungen im allgemeinen durch Schleifen, Polieren und Erzeugen einer geeigneten Oberflä- 
| chentopografie erreicht. Im Durchlicht werden durchstrahlbare Objekte in geeigneten Einbettmate- 
A Ent rialien zwischen Objektträger und Deckglas gebracht. Damit werden störende optische Effekte 
FRR, vermieden und eine senkrechte Durchstrahlung der Proben erreicht. 
2 gefaltet, Ähnlich wie bei den Metallen ist die Wahl der Beobachtungsebene von entscheidender Bedeutung 
für die Interpretation und damit den Erfolg der Untersuchung. Die Wärmeeinwirkung während oder 
nach der Verarbeitung kann die entstandenen Strukturen erheblich verändern. So wird die Kunst- 
stoffschmelze beim Formfüllvorgang sofort an der kalten Werkzeugwand eingefroren und bildet 
sehr kleine, lichtmikroskopisch oft nicht mehr erfaßbare Überstrukturen. 
Eingefrorene Randzone 
Formfü te 
ormtliphase [ZS c= 
~ Schmelzfliissiger Kunststoff 
Nachdruckphase —» | No oo DNF} 
Schmelzflüssiger Kunststoff Kunststoff im Übergangs- 
bereich schmelzflüssig - fest 
Bild 2: Ausbildung der Randzonen bei der Kunststoffverarbeitung 
der 
hme 
50 pm 
Bild 3: Randzone in einem Polypropylenspritzgufiteil Diinnschnitt + Polare 
Die Préparation opaker Kunststoffproben erfolgt in der Regel so, wie es in der Metallmikroskopie 
üblich ist. Abweichungen von den dort praktizierten Methoden hängen mit der ausgeprägten Wär- 
Hl meempfindlichkeit und der geringen Härte bei oftmals großer Zähigkeit zusammen. Die folgende 
Übersicht soll den Ablauf einer Kunststoffpräparation für Auflichtuntersuchungen verdeutlichen.
	        
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