242 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999)
1) Au
Werkstoff- Untersuchungs- Bewertungs- - Untersuchungsziel | Neben
gruppe methode kriterium | Fehler sch
Homogene polymere Werkstoffe A
Amorphe Zolarisationsdurch- Gangunterschied, FlieBnshte, Bindefehler, ile
Polymere lichtmikroskopie optisches Vorzeichen, Anisotropie- =
oo Indikatrix erscheinungen we
Teilkristalline Polarisationsdurch- Ausbildung von Über- Temperatureinflisse, we
Polymere lichtmikroskopie, strukturen FlieBnihte, peek
geätzte Anschliffe Bindefehler lei
Duromere Auf- und Durchlichtmi- Homogenität, Lunker, Poren, Fließ- =
kroskopie Harteunterschiede nihte, Uberhitzungen wn
Elastomere Polarisationsdurch- Gangunterschied, Dehnungsverhalten,
_ lichtmikroskopie Indikatrix Fiillstoffverteilung
Heterogene polymere Werkstoffe
Polymermischungen Polarisations- und Pha- Art, Größe und Ver- Temperatureinflüsse,
senkontrastdurchlicht- teilung der Phasen, Fehler bei Art und Ver-
mikroskopie, Auflicht- Brechzahlmessung teilung der Phasen,
interferenzmikroskopie, Anisotropie-
Thermooptische Analyse erscheinungen
Gefüllte Polymere KAuflicht Hell- und Dun- Art, Größe und Vertei- Fehler bei Art, Größe
kelfeld, Mikrohärte zur lung der Phasen, und Verteilung der Füll-
Identifikation, Härteunterschiede der stoffe,
Differentieller Füllstoffe, Agglomeratbildung,
Interferenzkontrast, optische Daten der Anisotropie-
I Duchlichtmikroskopie Füllstoffe erscheinungen
Tabelle 3: Lichtmikroskopische Untersuchungen an Kunststoffen im Metallographielabor
3.1. Gerätetechnik ;
Für die Durchlichtuntersuchungen an einem nur für Auflicht ausgelegten Lichtmikroskop gibt es je :
nach Bauform mehrere Möglichkeiten. Am einfachsten und qualitativ am besten läßt sich ein be- /
helfsmäßiges Durchlicht an einem Auflichtmikroskop nach dem Le Chatelier - Typ realisieren. Hier Ji
sind selbst behelfsméBige qualitative polarisationsoptische Untersuchungen, natürlich ohne jede “=
Meßmöglichkeit, durchführbar. Unter bewußtem Verzicht auf das Köhlersche Beleuchtungsverfah- Ks
ren und alle damit verbundenen Beeinträchtigungen der optimalen Beleuchtung wird über dem Mi- “A
kroskoptisch eine Mikroskopierleuchte mit einer Aufnahme für einen Wärmeschutzfilter und einen u
Filterpolarisator montiert. Zunächst werden der in den meisten Geräten vorhandene Analysator und )
der zusätzlich zwischen Leuchte und Probe angebrachte Polarisator ohne Probe gekreuzt (maximale
Dunkelheit). Der Objektträger wird mit der Objektseite dem Objetiv zugewandt auf den Mikroskop-
tisch gelegt. Dabei sollte sich das Präparat relativ zu den Polaren drehen lassen, um bequem die
gewünschte Stellung zu den Polaren (meist die Dunkelstellung) einstellen zu können. Wichtig ist,
daß die einmal gewählte Stellung über die gesamte Probenserie beibehalten wird, da sonst Verände-
rungen im Bild auftreten, die zu Fehlinterpretationen führen können.