Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 311 
Verformungsinduzierte Martensitbildung in betatisierten Mehrstoffaluminiumbronzen bei 
einer tribologischen Beanspruchung 
Gunter Benkißer, Gerlinde Winkel, Universitit Rostock. 
Michael Pohl, Ladji Tikana, Ruhr - Universitit Bochum 
1. Einleitung 
In ähnlicher Weise wie bei den hirtbaren Stihlen beobachtet man bei den heterogenen 
Mehrstoffaluminiumbronzen ( Legierungssysteme Cu — Al — Mn — Fe — Ni und Cu — Al — Nj — Fe) 
im festen Zustand Phaseniibergiinge, die den Gefiigeaufbau und damit die Gebrauchseigenschaften 
dieser Legierungen bestimmen. In Bild 1 sind die ZTU — Schaubilder für kontinuierliche Abkühlung 
zweier Bronzen dargestellt, die diesen Sachverhalt zusammenfassend zum Ausdruck bringen /1/. In 
Abhängigkeit von der Abkühlzeit aus dem Existenzgebiet der kubischraumzentrierten 
Hochtemperaturphase ß treten diffusionsgesteuerte, bainitische und martensitische 
Phasenumwandlungen auf. Außerdem erfolgen Ausscheidungsvorgänge in Form der Bildung der x - 
Phasen und im Falle der einen Legierung ( Bild 1b ) die Ordnungsumwandlung ß — B,;. Die ßı — 
Phase kristallisiert ebenfalls kubischraumzentriert, sie besitzt jedoch eine geordnete Atomverteilung. 
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COOLING TIME 950°....500°C, s COOLING TIME 90. ..500°C.s 
a. Legierung Cu — 8Al — 12Mn — 3Fe — 2Ni b. Legierung Cu — 9,9A1 —- 5,3Fe — 5,1Ni 
Bild 1: ZTU — Schaubilder fiir kontinuierliche Abkiihlung nach P.Brezina /1/, Bild la wurde 
gedndert, Betatisierung: 950°C / 60 Minuten / Wasserabschrecken 
Bild 2 zeigt die Gefligeausbildung der Legierung G — Cu All10 Ni Fe, deren chemische 
Zusammensetzung der Legierung in Bild 1b entspricht, nach einer langsamen Abkiihlung und nach 
dem Wasserabschrecken aus dem B — Gebiet. Nach dem langsamen Abkiihlen besteht das Gefiige 
überwiegend aus der & — Phase ( Bild 2a ). Daneben sind das Quasieutektoid ( a + x3 ) sowie 
Segregate der x; — und der «4 — Phase vorhanden. Das Abschrecken einer Probe dieser Legierung in 
Wasser führt zu einem rein martensitischen Gefüge ( geordneter ß;‘ — Martensit mit 
orthorhombischer Kristallstruktur, 18 R ), wie aus Bild 2b hervorgeht. Die ehemaligen ß — 
Korngrenzen sind deutlich sichtbar. 
*Mın
	        
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