Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 9 
en Abtastungen zu einem Bild der Oberflachenstruktur im Rechner als metallographisches 
a Untersuchungsverfahren angesehen werden kann, obwohl hier ein ähnliches Meßprinzip vorliegt 
; © wie beim Atomkraftmikroskop. Das konfokale Laserscanningmikroskop (typische Beispiele siehe 
Tome z.B. [32]) ist eine weitere moderne Erginzung oberflichenmetallographischer Verfahren, welche 
em sich schnell durchsetzen könnten. Eine Übersicht über frühe Beispiele der Anwendung 
Je hochaufldsender Verfahren der Oberflichenmetallographie finden sich in [22]. 
Sungen, 
Önnten, 
Auf einen interessanten Aspekt der Struktur- direkt auf das Gefüge übertragbar - weist Smith in der 
Einleitung zum oben genannten Aufsatz [12] hin (wieder zitiert in freier Übersetzung): „Obwohl 
Strukturen oft statisch erscheinen, hängen die Details doch immer von der Entstehungs-geschichte 
lotypen ab. Strukturen sind kaum stabil und können sich fast immer weiter verändern. Deshalb können 
ronen- Strukturen nur verstanden werden, wenn die vierte Dimension, also die Zeit, mit berücksichtigt 
lt und wird." Damit nimmt er vorweg, was in Tabelle 1 unter dynamischer Metallographie verstanden 
il. die werden soll. Hochtemperaturtische fiir die Lichtmikroskopie wurden schon friih, z. B. von Mitsche 
gesamt und Mitarbeitern [33], für die Direktbeobachtung von Gefügeveränderungen eingesetzt. Solche 
machen Tische gibt es auch für das Raster- und das Durchstrahlungsmikroskop, ebenso wie Vorrichtungen, 
lateral welche die Beobachtungen unter steigender Zug- oder Drucklast oder bei schwingender Belastung 
graphie ermöglichen. Relativ neu sind dagegen Verfahren zur Direktbeobachtung von Spannungen und ihrer 
tronen- Auswirkung auf das Gefüge wie beispielsweise die bildgebende Phasenschiebe-Shearographie für 
die On-line-Ermittlung von Verformungsgradienten [34], die Barkhausen- und Wirbelstrom- 
Mikroskopie zur Messung von Eigenspannungen [35] und die Rastertunnelmikroskopie ESTM 
(Electro-chemical Scanning Tunneling Microscope) für die In-situ-Beobachtung von Korrosions- 
wversell vorgängen. 
ihren zu 
chungs- 
aggeber Eine ganz neue Richtung der Metallographie hat sich mit der synthetischen Herstellung von 
re Zeit Gefügebildern durch analytische Verfahren (z.B. durch Voronoi-Zellen) und durch numerische 
ngen in Verfahren (z.B. Monte-Carlo-Simulation) ergeben. In Tabelle 1 ist diese Entwicklung unter dem 
ahi und Begriff virtuelle Metallographie beriicksichtigt. Solche Beschreibungen sind Grundlage der 
Anfor- realistischen Simulation der Gefiigeentstehung bei der Erstarrung, beim Sintern und der 
(ritische Gefügeveränderung bei der Wärmebehandlung. Derartige Vorhersagen des Gefüges als Funktion 
strenge der Prozeßparameter werden schon lange versucht (z.B. [36]), im Rahmen von Metallo- 
hharkeit graphietagungen (so auch der diesjährigen) wird darüber aber nur gelegentlich berichtet [37, 38]. 
arbeiten Auch die Übertragung der realen Gefügegeometrie vom mikroskopischen Bild in den Computer mit 
der Methode der Finiten Elemente kann zu diesem Teilgebiet der Metallographie gezählt werden. 
So kann der Rißfortschritt in einer Hartlegierung als Funktion der angelegten Last numerisch 
simuliert werden, indem ein Ausschnitt des Gefüges in ein grobes Netz (mit lokal homogenen 
Eigenschaften) eingelagert wird [39]. Weitere Anwendungsbeispiele sind realistische Simulationen 
von Sinter-, Erstarrungs- und Ausscheidungsvorgängen oder die Berechnungen von 
yorapie Spannungsverteilungen, die beim Abkühlen von zweiphasigen Werkstoffen oder zwischen 
„ezieller benachbarten Versetzungen entstehen. Die Überprüfung der Ergebnisse erfordert den Einsatz der 
ie auch verschiedensten praktischen Untersuchungsverfahren ebenso wie den der quantitativen 
dent Metallographie. Die virtuelle Metallographie ist eine wertvolle Ergänzung experimenteller 
veifell0s Verfahren, welche durch die zunehmende Leistungsfähigkeit der Datenverarbeitung in preiswerten 
graphie. Computern schnell an Bedeutung gewinnen wird. 
ator der 
ung von 
N die Der virtuellen Metallographie zugezählt werden könnte seit Einführung des quantitativen 
ung der Fernsehmikroskops auch schon die quantitative Metallographie, die mit theoretischen Konzepten
	        
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