534 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999)
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Bild 2: Lichtmikroskopische Aufnahmen (DIK) der Oberflache einer Eisenprobe nach wiederholter
Laserbehandlung. a) Übersicht über die Schockdeformation, b) Detail: kristallographisch orientierte
Abscherungen infolge der schockinduzierten Zwillingsbildung
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Bild 3: Lichtmikroskopische Aufnahmen (DIK) der Oberflache einer Molybdénprobe nach wieder-
holter Laserbehandlung. a) Übersicht über die Schockdeformation, b) Detail: Ausbildung sowohl
feiner, welliger Gleitstufen als auch scharf begrenzter, zickzackförmiger Oberflächenstufen infolge
der Abscherung auf verschiedenen Zwillingssystemen
REM-Untersuchungen unter Nutzung des Kristallorientierungskontrastes
Zur Darstellung des Verlaufes der laserinduzierten plastischen Verformung in die Tiefe des
Werkstückes erwies sich die Nutzung des Kristallorientierungskontrastes im REM als
außerordentlich hilfreich. Bild 4a zeigt als Beispiel den Querschliff durch das schockbeeinflußte
Gebiet einer Eisenprobe. Man erkennt innerhalb des verformten Bereiches die Anordnung von
Verformungszwillingen in hoher Dichte, die in den einzelnen Körnern je nach Kornorientierung
unterschiedlich ausgerichtet sind. Da die Intensität der rückgestreuten Elektronen im REM neben
anderen Faktoren auch von der Orientierung des Kristallgitters zum einfallenden Elektronenstrahl
abhängt, kann eine Variation der Kristallorientierung, wie sie bei der mechanischen Zwillings-
bildung auftritt, als Helligkeitsunterschied in der rasterelektronenmikroskopischen Abbildung
deutlich sichtbar gemacht werden. Die Reichweite der damit nachweisbaren Schockdeformation
erstreckt sich für die Eisenproben bis zu einer Tiefe von einem halben Millimeter, die gut mit der an
Mikrohärteverlaufskurven ermittelten Reichweite der Verfestigungszone übereinstimmt (4).