Full text: Fortschritte in der Metallographie

554 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 
Um scharfe Peaks zu erhalten, die diese mechanische Verklammerung begünstigen, werden für das 
Strahlen harte Teilchen wie ALO; oder SiC verwendet. 
So besteht das Problem darin, wie eine definierte Oberflächenrauheit mit ausreichender Reprodu- 
zierbarkeit zu erreichen ist. Allgemeine Aussagen von Herstellern thermischer Spritzanlagen besa- 
gen, daß beim Strahlen mit Korund die Rauheit hochharter Substrate für das thermische Spritzen 
nicht ausreichend ist. Eine Schlußfolgerung daraus bestand in der bevorzugten Verwendung von 
SiC als Strahlmittel, verbunden mit dem Bestreben, gehärtete Bauteile vor dem Strahlen einer 
Wärmebehandlung zur Senkung der Härte zu unterziehen. Bezogen auf das eingangs erwähnte 
Bauteil war zu prüfen, welchen Einfluß Substrathärte und Strahldruck beim Strahlen mit SiC der 
Körnung F22 (Korngröße 0,710 - 1,000 mm) bei einem Strahlabstand 150 mm und einem Strahl- 
winkel von 60° auf die Rauheit haben und wie die Substrathärte bei den erzielten Rauheiten die 
Haftfestigkeit der Spritzschicht beeinflußt. 
Zustand Härte | R,in um bei einem 
Werkstoff gehirtet | angelassen | HRC Strahldruck von 
von°C  bei’C 
3 bar | 4 bar | 5 bar 
X210Cr12 950 | ohne 28,9 37,0 | 
Co I 200 | 60 [| 30,1 | 37,2 | 40,6 
- TTT 5s 
_ 400 46,2 
Tabelle 1: Rauheitsmessungen an gestrahlten Proben 
Im untersuchten Bereich von Härte und Strahldruck sind die Unterschiede in den erzielten Rauhei- 
ten nicht sehr erheblich. Für die Beschichtung von Proben für Haftzugversuche, mit denen ein 
eventueller Einfluß von Substrathärte und damit zusammenhängenden Unterschieden der Aufrau- 
hung durch Strahlen ermittelt werden sollte, wurde ein Strahldruck von 4 bar ausgewählt. 
Probenbeschichtung 
Für Beschichtungen zur Erhöhung des Widerstandes gegen Mineralgleitverschleiß kommen insbe- 
sondere Schichtsysteme mit hohen WC-Gehalten infrage. Entsprechende Pulver mit unterschiedli- 
cher Binderzusammensetzung und Herstellungsart werden von verschiedenen Herstellern angebo- 
ten. Ausgewählt wurden zwei unterschiedlich hergestellte WC 10Co 4Cr-Pulver (A: blockig, 
gesintert und gebrochen, Korngröße 11 bis 45 um und B: gesintert, Korngröße 10 bis 45 um), bei 
denen aus vorliegenden Erfahrungen die besten Effekte in bezug auf die Verschleißeigenschaften 
erwartet wurden. Als Beschichtungsverfahren wurde das für Hartmetalle prädestinierte Hochge- 
schwindigkeitsflammspritzen (HVOF, High Velocity Oxygen Fuel) ausgewählt. Dabei kamen die 
beiden Anlagensysteme CDS 100 und Diamond-Jet-Hybrid 2700 (DJH) zur Anwendung. Die DJH- 
Technik verkörpert mit der sogenannten 3. Anlagengeneration eine Weiterentwicklung der Verfah- 
rensmerkmale im Vergleich zur 2. Anlagengeneration, die der CDS-Technik zugeordnet wird. 
Die zu den genannten Anlagengenerationen gehörenden Brennersysteme unterscheiden sich haupt- 
sächlich durch die Gasgeschwindigkeit, die bei der DJH-Technik bedeutend höhere Werte annimmt. 
Damit sind auch wesentlich gesteigerte Geschwindigkeiten der Spritzpartikel bzw. kürzere Ver-
	        
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