580 Prakt. Met. Sonderband 30 (1999)
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Abb. 8: Karbidzeile im Bruch Abb. 9: EDX-Analyse der Karbidzeile
Seigerungsstreifen und
Karbidzeilen (Pfeile)
nach einer Atzung
mittels Beraha 1
Es wurde eine Biegeprobe an der Zugseite metallographisch präpariert und anschließend gebogen.
Dabei wird deutlich, daß im Falle einer Verformung des Werkstoffes die sproden Einschliisse
brechen und den dadurch entstehenden Riß in den Grundwerkstoff einleiten (Abb. 11).
Zusammenfassung
Das Versagen des Gewehrlaufes erfolgte als spröder Gewaltbruch. Der Rosettenbruch folgt weitge-
hend terrassenförmig den Seigerungen, in denen grobe Einschlüsse (Primärkarbide) eingelagert sind,
die hauptsächlich W, Mo und V enthalten. Im Biegeversuch wurde nachgewiesen, daß diese spröden
Phasen ursächlich für eine Rißeinleitung in den Grundwerkstoff sein können. Dieses macht den
Werkstoff empfindlich gegenüber dynamischen Belastungen, zumal der Explosionsdruck im
Gewehrlauf in Umfangsrichtung wirkt, die quer zur Walzrichtung orientiert ist. Es liegt demnach ein
Werkstoffehler als Schadensursache vor.
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