Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 589
Ab, daß der
eu Diese Stellen ließen bei einer Biegebeanspruchung mit dem größten Moment beim Kupferstreifen
AI Fließlinien erkennen, die annähernd unter 45 ° zur Rohrlängsachse und zu den Querrissen lagen.
Kt zu scher Mehrere der Risse wurden durch Gegensägen und Abschlagen geöffnet und die Bruchstruktur
rasterelektronenmikroskopisch untersucht. Es lag ein Korngrenzenbruch mit kleinen
ausgeschiedenen Karbiden vor (Bild 3). Der durch Abschlagen hergestellte Bruch war ein
mikroskopisch zäher Gewaltbruch in Form eines Dimplebruches.
3. Beurteilung der Risse an Rohren des Fertigungsjahres 1997
Die klaffenden Korngrenzenrisse mit Verzweigungen sind ein charakteristisches Zeichen für eine
Spannungsrißkorrosion. Für eine solche Korrosionserscheinung bedarf es neben einer Spannung in
entsprechender Höhe eines Korrosionsmediums. Während eine Spannung in ausreichender Höhe
beim Herstellungsprozeß des Rohres durch die Verformung immer gegeben ist, erschien ein
korrosionsverursachendes Medium bei erster Betrachtung nicht sicher.
Der Umstand, daß die Risse nur in einem örtlich begrenzten Bereich, nämlich innerhalb von
schmalen Streifen auftraten, ließen jedoch eine Kontaktkorrosion vermuten. Soweit dies noch
feststellbar war, dürfte eine Transportrolle der Transporteinrichtung aus Kupfer geklemmt haben.
wodurch das Rollenmaterial auf das Rohr aufgerieben wurde. Der Nachweis einer ca. 2 mm breiten
bandartig auf der Oberfläche befindlichen Kupferschicht oder eines leicht legierten
Kupferwerkstoffes ist Beweis, daß ortlich ein zum austenitischen Rohr unterschiedliches
elektrochemisches Potential vorgelegen hat und ein Korrosionselement entstehen konnte.
bild heller
ir rotbraunen Als für solche Korrosionsprozesse nötiger Elektrolyt dürfte ein Feuchtigkeitsniederschlag durch
d Nickel de“ Taupunktsunterschreitung bei der Lagerung maßgeblich gewesen sein. Eine interkristalline
htem Kuptei Spannungsrißkorrosion, wie beobachtet, ist an und für sich bei austenitischen Werkstoffen selten.
wen, welche Fiir eine interkristalline Korrosion (IK) war mangels einer hinreichenden Menge an Ausscheidungen
an den Korngrenzen keine eindeutige Sensibilisierung erkennbar. Bei dem Schaden handelte es sich
um einen zeitverzogerten Bruch.
4. Untersuchungen der Risse an Rohren des Fertigungsjahires 1998
Es wurden mehrere geschweifite Stahlrohre der Qualität 1.4571 mit bis zu 1 mm langen parallel]
liegenden Querrissen übersandt. An der Rohraußenseite wiesen die Risse an den Enden annähernd
um 45 ° zur Rohrachse geneigte Fließfiguren auf (Bild 4, linke Seite).
Die Risse waren bei der Herstellung aufgetreten und bei der Prüfung mittels Wirbelstromverfahren
festgestellt worden. An einigen Stellen waren an der Rohraußenseite keine Risse sondern nur
Fließfiguren vorhanden. Alle Risse mit Fließfiguren lagen annähernd gegenüber der
Längsschweißnaht. Durch Sägeschnitte wurden die Rohre geöffnet und die Innenseiten untersucht.
Die Risse zeigten an der Rohrinnenseite keine Fließfiguren an den Enden, verliefen aber durch im
Originalbild rotbraun erscheinende Bereiche (Pfeile in Abb. 4, rechte Seite)