Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 30 (1999) 599 
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Bild 9: Schliff durch den Bereich des Flansches mit Korrosionsangriff 
Nachweis hoch Mo-haltiger intermetallischer Phasen (Pfeil), selektiver Angriff Mo-verarmter 
Bereiche 
Bei einem gegossenen Pumpenlaufrad aus Alloy B-2, das über einen Zeitraum von ca. einem Jahr in 
schwefelsäurehaltigem Abwasser bei ca. 100 °C eingesetzt war, wurde ein starker selektiver Korro- 
sionsangriff festgestellt (Bild 10). Die metallographische Untersuchung machte deutlich, daß es zur 
Ausbildung eines heterogenen Gefügezustandes gekommen war, wobei die Dendritgrenzen verstärkt 
angegriffen waren. Wie bereits weiter oben dargelegt sind für den selektiven Angriff eines 
Gußgefüges gewöhnlich Mikroseigerungen verantwortlich, die zu einer ungleichmäßigen Verteilung 
eines Legierungselementes im Gefüge führten. Im vorliegenden Fall ist aber viel eher davon 
auszugehen, daß es - wie bereits beschrieben - zur Bildung der lichtmikroskopisch nicht 
nachweisbaren Ordnungsphasen Ni4Mo (ß-Phase) bzw. Ni3Mo (y-Phase) gekommen ist 
(Phasendiagramm in Bild 11), die sich energetisch begünstigt zunächst entlang der Dendritgrenzen 
bilden. Die Folge sind Mo-verarmte Bereiche in unmittelbarer Nachbarschaft der Dendritgrenzen. 
Durch ein Glühen des Gußteils bei Temperaturen oberhalb von 950°C kann der Ausschei- 
dungszustand wieder rückgängig gemacht werden. Auch in diesem Fall bringt der Einsatz der 
weiterentwickelten B-Typen Vorteile. 
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schalte an Cr Bild 10: Selektive Korrosion eines Pumpenlaufrades aus Alloy B2 nach 1 Jahr Einsatzzeit 
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