Full text: Fortschritte in der Metallographie

/1/. Weitere Vorteile der Methode sind, daß schmelzmetallurgische Herstellungsmethoden ange- 
wandt werden können und, daß bei allen Methoden oberflächliche Verunreinigungen der Keramik- 
partikel fehlen, die die Bindung zur Matrix vermindern können. Die Form der Partikel bei der 
schmelzmetallurgischen Herstellung ist platten- oder nadelförmig. Über den Sinterprozeß entstehen 
jedoch eher globulitische „core shell“-Strtukturen. 
Herstellung der Werkstoffe 
Die schmelzmetallurgische Herstellung des Verbundwerkstoffes erfolgte mit Hilfe eines elektri- 
schen Lichtbogenofens. Als Ausgangswerkstoffe dienten cp-Titan Grade 2 und FeB-Pulver der 
Kornfraktion 45-63pum in Gehalten zwischen 10-30 Gew.%. Das Schmelzen erfolgte in einer was- 
sergekühlten Kupferkokille unter einer Inertgasatmosphäre (Argon 4.8) von 600 mbar. Der Werk- 
stoff wurde mehrfach umgeschmolzen, um eine homogene Verteilung der TiB-Partikel in der Ti- 
tanmatrix zu erreichen. Da die Abkühlungsgeschwindigkeit in einer Kupferkokille vergleichsweise 
hoch ist, wird die ß-Phase des Titans durch den hohen Fe-Gehalt (max. Löslichkeit ca. 25 Gew.% 
bei 1085°C) bis auf Raumtemperatur stabilisiert. Bei verschiedenen schmelzmetallurgisch herge- 
stellten Proben wurde deshalb bei 550°C iiber 12h in einem Vakuum von 10° mbar eine Wiarmebe- 
handlung durchgefiihrt, um die Ausscheidung der intermetallischen Phase TiFe zu realisieren. 
Bei der pulvermetallurgischen Herstellung wurden FeB-Pulver und cp Titan-Pulver Grade 2 (HDH- 
Prozeß) mit Korngrößen von jeweils < 451m in unterschiedlichen Verhältnissen gemischt. Das Ge- 
menge wurde mit 600 MPa kaltisostatisch gepreßt und bei 900°C über 24h in einem Vakuum von 
10° mbar gesintert, um durch Diffusion in den Kontaktbereichen zwischen Ti- und FeB-Körnern 
über die in situ-Reaktion TiB-Partikel zu erzeugen. Die Sinterlinge wurden in cp-Ti Rohren gekap- 
selt und bei 1100°C mit einem Umformgrad größer 60% umgeformt, um die theoretische Dichte des 
Verbundwerkstoffs zu erzielen. Alle Proben wurden geschliffen, poliert und mit der Pin on Disc- 
Methode ohne Schmierung (Fy = 2N. s= 1000 m, v = 0.1 m/s) getestet. 
Ergebnisse und Diskussion 
yo NN ry In den Abb. 1 und 2 sind 
a) TiFel6.3R 4) Fle 3837 Schliffbilder von  Ti- 
Legierungen mit ver- 
schiedenen Gehalten an 
FeB wiedergegeben. Man Ab 
| erkennt, dal mit der ide 
: Menge an Bor aus FeB FeBm 
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Co der volumenmaéBige An- Urn 
am wa bs raze mat teil an TiB-Partikeln zu- va 
1b) TiFe24 4R5 {b) TiFe24 4R5 nimmt. Auch die Größe an 
N ’ Y b . . In dem 
. = zw. Breite einzelner Verstän 
; LL Partikel steigt mit dem Sn 
ke FeB-Gehalt. Es befinden Sr 
bo sich jedoch in dem Ver- on 
3 bundwerkstoff nicht nur N 
Yo. BR 4 große plattenförmige a 
TiB-Partikel, die primar ol 
Abb. I a-b: Legierungen des Systems Ti- Abb. 2 a-b: Legierungen aus Abb. 1, aus der Schmelze ausge- = - 
Fe-B /2/ ausgelagert /2/ MW 
230
	        
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