Full text: Fortschritte in der Metallographie

einzelnen Poren infiltriert (vgl. Bild 1). Beispielhaft werden hier die Werkstoffverbunde Grauguß- 
Aluminium, Grauguß-Magnesium und Aluminium-Magnesium gezeigt (Bild 3). Darüber hinaus 
sind viele andere Werkstoffkombinationen wie auch interessante Gradientenstrukturen herstellbar. 
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Bild 1: Zylinderabschnitt eines  offenporigen Bild 2: Aluminiumschwammplatte der Größe 
Metallschwammes der Porengröße 330x330x25mm?3, Material: AlSi9Cu3, Dichte: 
8-10mm; in jeder Pore sind mehrere 0,72g/cm3 
DurchstoBlpunkte (Verbindungskanile) zu 
den Nachbarporen zu erkennen 
Struktur der infiltrierten Metallschwiamme 
Von entscheidender Bedeutung fiir die Qualitit der dreidimensionalen Werkstoffverbunde ist die 
Grenzfliche zwischen den Infiltrationspartnern. Diese kann je nach Wahl der Werkstoff- bzw. 
Legierungskombination und der Infiltrationsparameter (Vorwirmtemperatur des Metallschwammes 
sowie GieBtemperatur und —druck der zu infiltrierenden Schmelze) form- oder stoffschliissig 
ausgebildet sein. Neben der Art der Bindung der beiden Verbundpartner spielen aber auch das 
Auftreten von Anschmelzbereichen und Reaktionsprodukten sowie die Gefiigeausbildung eine 
wesentliche Rolle. 
Formschliissige Verbunde entstehen zumeist, wenn die Liquidustemperaturen der zu verbindenden Ny 
Legierungen einen groBen Unterschied aufweisen. Dieser Fall ist bei den Werkstoffkombinationen 
GrauguB-Aluminium bzw. -Magnesium gegeben. Beispielhaft zeigt Bild 4 den Kontaktbereich des 
Werkstoffverbundes GrauguB-Aluminium. In diesem Bereich tritt aufgrund der sehr 
unterschiedlichen Wirmeausdehnungskoeffizienten als auch der Volumenkontraktion der Metalle 
bei der Erstarrung, die fiir Aluminium besonders stark ausgeprägt ist, eine Spaltbildung auf. In Anwe 
dieser Übergangzone sind verschiedene Einschlüsse zu finden (vgl. Bild 4). In ähnlicherweise stellt Der» 
sich auch der Grenzbereich des Grauguß-Magnesiumverbundes dar. um 
Die Infiltration von Magnesium in die offenporigen Aluminiumschwämme erzeugt stoffschlüssige hoch! 
Werkstoffverbunde (Bild 5). Während der Infiltration wird der Kontaktbereich des Verb 
Aluminiumschwammes von der einströmenden Magnesiumschmelze angeschmolzen. Dadurch auch 
kommt es zu Diffusionsvorgängen im Interfacebereich wie der Verlauf der Elemente Al, Mg und Si Motor 
im Diagramm 1 verdeutlicht. Nach erfolgter Erstarrung liegt eine metallische Bindung der beiden 
Verbundpartner vor. 
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