Full text: Fortschritte in der Metallographie

Oberflächenveredeltes Stahlfeinblech — eine Herausforderung an die 
metallografische Arbeit 
H. Berndsen, F. Friedel, R. Petzold, M. Meurer, K. Benedens, K.-P. Imlau 
Thyssen Krupp Stahl AG, Duisburg; 
1. Einleitung 
Der größte Teil der heute produzierten Stahlfeinbieche, der im Fahrzeugbau einge- 
setzt wird, ist oberflächenveredelt und damit gegen Korrosion geschützt. Im 
wesentlichen werden metallische Überzüge eingesetzt. Dabei steht das Zink an 
erster Stelle. Es wird im Schmelztauchverfahren oder auch elektrolytisch auf das 
Feinblech aufgebracht (Bilder 1a u. b). Der reine Zinküberzug kann durch eine 
anschließende Wärmebehandlung in einen Überzug umgewandelt werden, der aus 
den intermetallischen Phasen des Eisens und des Zinks aufgebaut ist (Bild 1c). 
Dieser, als „Galvannealed“ bezeichnete Überzug, läßt sich besser schweißen und 
lackieren und ist zudem korrosionsbeständiger als ein Feinblech mit reiner 
Zinkauflage. Neben dem Verzinken werden Feinbleche im Schmelztauchverfahren 
feueraluminiert (Bild 1d). Dieser Überzugstyp gewährleistet seinen Korrosionsschutz 
auch bei höheren Temperaturen, wie z. B. bei Abgasanlagen. 
Der Phasenaufbau der Überzüge und die Ausbildung des unmittelbar daran angren- 
zenden Gefüges bestimmen maßgeblich die Eigenschaften des Uberzuges, wie 
Korrosionsbeständigkeit, Rauheit, optische Homogenität und Haftung. In diesem 
Zusammenhang spielt die metallografische Beurteilung der Uberziige und des 
Feinblechsubstrates eine wesentliche Rolle bei der Qualitatssicherung und Weiter- 
entwicklung der Produkte. 
Zinkmisch- 
kristall 
| 
Lv — Abscheidungs-| 
Fe/Zn- schichten 
Phasen -~ — 
0,5 %ige HNO, F— 2 om = 0,5 %ige HNO; *— 20 um 
a) feuerverzinktes Feinblech b) elektrolytisch verzinktes Feinblech 
. C-Phase | AlSi-Misch- 
kristall 
TF] - 
. I'-Phase | 
AlgFe, Si 
Co = r Fe‚Als 
0,5 %ige HNO, F— 20um - { | 
c) galvannealed Feinblech d) feueraluminiertes Feinblech 
Bild 1: Beispiele metallischer Überzüge auf Stahlfeinblech 
320
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.