Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 119 
ontrast- Zur besseren Darstellung der Graphitanhdufungen wurde ein Dichtemapping erstellt, 
mn nach- wobei die Intensität in jedem Voxel durch den Mittelwert über eine größere Voxel-Anzahl 
>30um ersetzt wird [7]. Daraus können Isoflächen höchster Dichteunterschiede errechnet werden, 
In Bild 6 die die in der Radiografie beobachteten dendritisch angeordneten Graphitanhaufungen als 
cht. Bild 3-dimensionale Flachen darstellt. Die Anhdufungen der Lunker am Rand der Probe B sind 
großen in der Tomografie Bild 7 veranschaulicht. In ihrem Durchmesser sind sie nur einige 
vird. Ein Zehntel Millimeter, erstrecken sich aber über mehrere Millimeter. 
nehrere 
sind nur 
3 kugel- 
en der 
Bild 7: 3D-Darstellung aus XCT des Rand- 
bereiches der Probe B mit Erstarrungslunkern: 
orthogonale Schichtbilder zeigen dunkel eine 
Gruppe von  Erstarrungslunkern (siehe 
Radiografie in Bild 4) und punkiférmig die 
gréReren Graphitteilchen. 
4. DISKUSSION DER ERGEBNISSE 
In den untersuchten GJS Proben wurden bimodale GréRenverteilungen der Kugelgraphit- 
teilchen gefunden. Für die Korrelation mechanischer Eigenschaften zu den Graphitteil- 
chengrößen erscheint es notwendig, die größere Teilchenklasse (hier >50 um) separat zu 
i betrachten. Erst aus dem Histogramm kann der Anteil der größeren Teilchen auch dem 
chliffbild zugehörigen Volumenanteil zugeordnet werden. Es ist zu erwarten, dass die Proben- 
Schicht beispiele A und B unterschiedliche Zähigkeitseigenschaften aufweisen, obwohl sie sich in 
den Mittelwerten nicht wesentlich unterscheiden. Die Probe B weist bei kleinerem Durch- 
messermittelwert, kleineren mittleren Abständen und geringerem Volumenanteil in 
Teilchen über 50 um, mehr extrem große Graphitteilchen (>80 um) auf als Probe A. In 
Probe A ist die Hälfte des Graphits in Teilchen >50um ausgeschieden und daher der 
mittlere Teilchenabstand wesentlich größer als in Probe B. 
Die Radiographie zeigt dendritische Graphitanhäufungen sehr deutlich, da diese in 
zylindrischen Bögen verlaufen, deren Achse ungefähr der Strahlrichtung entsprach. Die 
3D-Tomographie zeigt die gekrümmten Flächen mit Anhäufungen größerer Graphit- 
teilchen. In diesen Bereichen sind die Teilchen groß und deren Abstand ist oft kleiner als 
deren Durchmesser. Obwohl nur 1vol% Graphit in diesen großen Teilchen ausgeschieden 
ist, ergibt deren weitläufige flächige Anordnung eine Struktur mit relativ geringem Riss- 
ausbreitungswiderstand. Wenn man davon ausgeht, dass sich ein Riss mit möglichst 
geringem Energieaufwand ausbreitet, liegt es nahe, dass er sich im GJS von einem 
Sphärolithen zum nächstnäheren bewegt, um den kürzesten Weg durch das Grundgefüge 
zurückzulegen. Die Zähigkeitseigenschaften derartiger Gussteile werden von diesen 
Graphitverteilungen und der Richtung der Krafteinleitung bestimmt werden. 
mm Durch die Mittelung der Dichte in diesen Bereichen können die einhüllenden Flächen 
dargestellt werden. Es wird angenommen, dass die Erstarrung in den dendritischen 
ogonale Richtungen der Anhaufungen großer Kugeln unter geringfügig Ubereutektischen 
3.1 mm”. Erstarrungsbedingungen zuerst verlduft und anschlieBend die Restschmelze eutektisch 
erstarrt und die kleinere GréRenklasse der Graphitteilchen ausscheidet. Uber die 3D-
	        
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