Full text: Fortschritte in der Metallographie

136 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 
Einflihrung 
Die quantitative Bildanalyse hat sich seit den 80er Jahren zu einer im Materiallabor 
etablierten Technik entwickelt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Objektivierung 
und Reproduzierbarkeit der Analyseergebnisse. Leider treten besonders an 
lichtoptischen ~~ Bildaufnahmestationen immer wieder Probleme bei der 
Bildauswertung auf, verursacht durch Praparationsprobleme oder mangelhafte 
Abbildung bzw. Kontrastierung. 
In diesen schwierigen Fallen muss ein modernes Bildanalysesystem Uber eine 
interaktive Korrekturmoglichkeit der Analysedaten verfügen, also auch in 
„schlechten“ Bildern mit Unterstützung des Anwenders noch „richtig“ messen 
können. 
Für eine Bildanalyse sind im Allgemeinen folgende Arbeitschritte notwendig: 
e Die Adaptation an die Aufnahmesituation 
o Einstellen des Aufnahmesystems 
o Festlegen von Schwellwerten oder Empfindlichkeiten für die 
Bildanalyse 
o Festlegen der Vergrößerung, des Messbereichs etc. 
e Einrichten von Vorverarbeitungsschritten wie 
o Shadingkorrektur (manchmal in die Kamerasteuerung integriert) 
o Eliminieren von Artefakten durch „Filter“ oder komplexere Methoden 
5 Rekonstruktion unzureichend abgebildeter Details, insbesondere bei 
Bildinhalten, die an die Grenzen des optischen Auflösungsvermögens 
stoßen, wie z.B. Korngrenzen 
e Behandlung der extrahierten Daten 
o Nachtragliches Eliminieren von fehlerhaften detektierten Details, 
automatisch oder interaktiv 
= Korrektur systematischer Fehler, soweit diese erfassbar sind, z.B. 
Randkorrektur 
Generierung von Protokollen oder Berichten zur Präsentation der 
Ergebnisse 
Überführen der Daten in die Datenbank des QS — Managements 
Erstellen von Statistiken zur Produktionsiiberwachung 
Dokumentation der Messparameter für die Reproduktion der 
Ergebnisse 
Ausgabe der Ergebnisse und/oder Rohdaten in externe Programme 
zwecks spezieller Auswertung (z.B. Excel) 
Um auch in nicht optimalen Situationen richtig messen zu können, müssen mitunter 
Bildvorverarbeitungsschritte ausgeführt werden. Diese auszuwählen ist ein iterativer 
Prozess, der vom Bildanalysesystem bestmöglich unterstützt werden muss. Die 
Anwendung strukturierter oder gar objektorientierter Programmiersprachen zur 
Einstellung des Systems ist für die meisten Anwender nicht akzeptabel, da selbst bei 
aufgezeichneten Makros meist Programmierkenntnisse erforderlich sind
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.