170 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006)
Kugelgraphit kann von einem räumlichen System von Kugeln mit zufälligen Durchmessern 2.2%
ausgegangen werden. Die Schatzung der Verteilungsfunktion der Kugeldurchmesser ist
das Wicksell'sche Korpuskelproblem. Verallgemeinerungen unter immer noch sehr starken Durc
Formannahmen sind möglich, siehe [4]. ansc
Die Lösung wird umso aufwändiger, je komplexer und unregelmäßiger die Partikel der wurd
zweiten Phase werden. Für Formen mit geringer Symmetrie, typisches Beispiel dafür sind Die
Lamellen- und Vermikulargraphitausscheidungen sowie Temperkohle, ist die Formanalyse Kais:
nicht möglich. Deswegen wird eine komplette 3D-Analyse unverzichtbar. Die 3D-Analyse Imac
liefert direkt die gefügecharakteristischen Kennwerte, ohne dass dabei irgendwelche Chal
Formannahmen gemacht werden missen. Krün
Eine weitere Aufgabenstellung ist die Charakterisierung des Gusseisens mit einz‘
Lamellengraphit. Die subjektive Trennung nach gängigen Normen durch Vergleich mit Als
Standardbildern von folgenden Graphitanordnungen stellt sich als besonders Bina
problematisch heraus: A- und C-Graphit, A- und E-Graphit, D- und E-Graphit, B- und D- ZUSE
Graphit [5]. Unterschiedliche Graphitanordnungen können in einer Gusseisenprobe Vox
koexistieren z. B. kann B-Graphit im Zentrum bereits Ansadtze zur D-Graphitbildung die I
aufweisen. In der Arbeit von K. Roberts [6] wurde gezeigt, dass die stereologischen der
Parameter von entscheidender Bedeutung fir die Differenzierung zwischen oben als «
genannten Lamellengraphitanordnungen sind. Als besonders wichtig haben sich der der
Volumenanteil (Vy), Quotient aus Integral der mittleren Krümmung und der spezifischen bes
Grenzflache (My/Sy), und die spezifische Teilchenzahl (NA) gezeigt. Um einen
quantitativen Unterschied zu finden, wurden in Rahmen dieser Arbeit B- und D-Graphit in 3. E
2D und 3D charakterisiert.
3.1 4
2. EXPERIMENTELLES
Sch
2.1 FIB TOMOGRAPHIE UND 3D REKONSTRUKTION Seri
Gra
Gusseisenproben mit Kugel-, Vermikular- und Lamellengraphit sowie eine betr
Tempergussprobe wurden in Rahmen dieser Arbeit analysiert. Gusseisenproben, die kom
freundlicherweise von der Halberg Guss GmbH zur Verfügung gestellt worden sind, erlal
wurden mit Hilfe der FIB-Tomographie analysiert. Ausführliche Angaben zur
Probenpréaparation und Charakterisierung finden sich in [7].
Die Benutzung der Serienschnitttechnik in der DualBeam™ Workstation (REM & FIB)
eröffnet neue Möglichkeiten der Charakterisierung von Graphitausscheidungen,
insbesondere seiner 3D-Form. Fir die FIB-Tomographie wird das Material im
interessierenden Bereich mit dem fokussierten lonenstrahl (FIB) schrittweise &quidistant
abgetragen und jeder freigelegte Schnitt mit Elektronen abgebildet.
Die automatische Serienschnittmethode ermöglicht die Durchführung einer großen Anzahl
von Schnitten. Dadurch kann eine hohe Auflösung in z-Richtung (theoretisch bis zu 10 nm)
erzielt werden. Die Auflösung in x- und y-Richtung entspricht der Auflösung der REM-
Aufnahme (bis zu 3 nm). Für die Analyse der Graphitteilchen wurden diese in einem
Abstand von 0,3 um bzw. 0,5 um äquidistant geschnitten. Diesen Abständen entspricht die
maximale Pixelgröße, die in der 2D- Analyse für die optimale Graphitklassifizierung
unbedingt notwendig ist [1], [8]. Die Wahl des Abstandes wird durch die angestrebte
Genauigkeit bestimmt. AnschlieRend wurden die Bilder mit der 3D-Software Amira™
bearbeitet. Im ersten Schritt der Rekonstruktion müssen die Aufnahmen präzise
ausgerichtet, sowie einer Bildverarbeitung unterzogen und schließlich segmentiert werden.
Erst dann ist es möglich, die rekonstruierte 3D-Struktur in verschiedenen Blick-Richtungen
zu untersuchen und die stereologischen Parameter zu bestimmen