324 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006)
zentrisch symmetrisch. Sie weist ein starkes Dipolmoment auf, das zur Zwillingsbildung in
den ehemals kubischen Kristalliten fiihrt. Die damit verbundenen Polarisationsladungen Hox
kénnen zumindest lokal die Wirkung der Schottky Barrieren kompensieren. Dadurch per
werden die Elektronen wieder beweglich und die Keramik wieder halbleitend [1, 2]. In ratı
Summe wird dadurch eine Änderung der Leitfähigkeit der Keramik um bis zu 7 Unt
GréRenordnungen in einem Temperaturintervall von etwa 50 °C ermöglicht [2]. PET,
Thermistoren werden häufig als zylindrische Bauelemente mit etwa 2 bis 20 mm Buc
Durchmesser und etwa 1 bis 5 mm Dicke gefertigt. Die Deckflächen werden mit einer
Metallelektrode beschichtet und eine elektrische Kontaktierung wird auf diese Elektrode
gelötet oder geklemmt. Unter Last erwärmt sich das Bauteil. Beim Schaltvorgang kommt
es sogar zu einer Erwärmung über die Curietemperatur. Dabei verursachen insbesonders
die kalten metallischen Elektroden, Drähte oder das Lot einen starken Wärmeabfluß über
die Deckflächen und es kommt zu einer inhomogenen Temperaturverteilung im Bauteil.
Die Temperaturunterschiede in der Keramik werden durch einen positiven Rückkopplungs-
effekt verstärkt [7], wenn einzelne Bereiche (in der Regel der Bereich der Mittenebene) die
Curietemperatur überschreiten: Der Widerstand in den schon heißen Bereichen und damit
auch die Heizrate steigen überproportional an.
Ein typisches Temperaturfeld in einem homogenen PTC-Bauteil nach dem Schalt-
prozeß zeigt Bild 2 links. Die höchsten Temperaturen herrschen in der Mittelebene des
Bauteils, Die Deckflächen sind im Vergleich dazu viel kälter. Durch diese Unterschiede
entstehen - thermisch induziert - mechanische Spannungen (Bild 2 rechts). Die thermische
Spannungen (im ebenen Spannungszustand) [8]
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Bild 1: Linearer thermischer Ausdehnungskoeffizient und Elastizitätsmodul (a) und der Faktor aE/(1-7) (b) zeß
von einer typischen PTC-Keramik als Funktion der Temperatur mit einer Poisson-Zahl von 0.25. Ver
Der Faktor ist Uber der Curietemperatur (etwa 130 °C) etwa 4mal größer als unter der Curietemperatur sen
folg
sind näherungsweise zu den im Bauteil auftretenden Temperaturdifferenzen AT und zu Bes
dem Faktor aE/(1-v) proportional, der die Abhängigkeit der Thermospannungen vom aus
Materialverhalten zusammenfaßt. x bezeichnet den linearen Ausdehnungskoeffizienten, E
den Elastizitdtsmodul und v die Poisson’sche Querzahl. Bild 1a zeigt den linearen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten und den Elastizitätsmodul einer typischen PTC-
Keramik und Bild 1b den Faktor aE /(1-v) als Funktion der Temperatur.
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