Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 371 
Metallographische Präparation von Wolfram und Wolfram- 
legierungen zur Gefiigeuntersuchung mittels licht- und 
rasterelektronenmikroskopischer Methoden 
Chr. Jedlicka*, S. Polzl*, G. Hawranek*, H. Leitner*, H. Clemens*, R. Stickler**, A. 
Hoffmann***, W. Knabl*** 
* Department Metallkunde und Werkstoffpriifung, Montanuniversitét Leoben, Leoben 
** |nstitut fir Physikalische Chemie - Werkstoffwissenschaften, Universitat Wien, Wien 
** PLANSEE Metall GmbH, Reutte, Österreich 
Kurzfassung 
Die Verarbeitung von gesintertem Wolfram erfolgt heutzutage durch Walzen. Dabei wird 
das Walzgut, ausgehend von einem Sinterstab, in einem Mehrrollenwalzgerüst in 
mehreren Walzdurchgängen bei hohen Verarbeitungstemperaturen und -— 
geschwindigkeiten auf die gewünschte Dimension umgeformt, wobei zwischen den 
Walzdurchgängen Zwischenglühbehandlungen erfolgen. 
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Probenpräparation von Wolfram und 
Wolframlegierungen insbesondere für die Untersuchung mittels ECCI und EBSD zu 
optimieren und somit eine Basis für die Gefügecharakterisierung zu liefern. Darüber 
hinaus werden die Erkenntnisse, die mit den verwendeten Methoden im Bezug auf die 
dynamischen Gefügeänderungen während des Warmumformens erhalten wurden, 
dargestellt. Zur Simulation der Walzvorgänge wurden zylindrische Proben aus den 
Walzstäben gefertigt und in einem Umformdilatometer bei Walztemperaturen und 
unterschiedlichen Verformungsgraden und Verformungsraten umgeformt. Die 
lichtmikroskopischen und rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen der 
umgeformten Proben ließen erkennen, dass es als Folge der Umformung zu einer deutlich 
ausgeprägten Subkornbildung oder zur Bildung von Versetzungszellen, die auf eine 
dynamische Erholung oder eine Erholung während des Abkühlvorganges zurückzuführen 
sein könnte, kommt. Dabei hängt die Bildung der Substruktur vom Umformgrad ab. 
1. Einleitung 
Wolfram und Wolframlegierungen werden auf Grund ihres hohen Schmelzpunkts und der 
hohen Warmfestigkeit als Werkstoffe für Anwendungen beispielsweise im 
Hochtemperaturofenbau, in der Lichtindustrie und in der Medizintechnik eingesetzt. Die 
Herstellung erfolgt dabei vorwiegend durch pulvermetallurgische Produktionsmethoden. 
Allgemein werden Sinterformteile durch aufwendige Warmverformung (Schmieden, 
Walzen, Hämmern) zu Stangen und Drähten oder blechförmigem Halbzeug umgeformt. 
Ein grundlegendes Verständnis der dynamischen Gefügeänderungen während des 
Umformens und deren Auswirkungen auf die Verformbarkeit von Wolfram und 
Wolframlegierungen ist daher von großem Interesse. Um die dynamischen 
Gefügeänderungen charakterisieren zu können, bedarf es jedoch neben konventioneller 
Lichtmikroskopie auch hochauflösende rasterelektronenmikroskopischer 
Untersuchungsmethoden. wie beispielsweise Electron-Channeling-Contrast-Imaging
	        
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