Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 395 
N | ANWENDUNGSGEBIETE UND VORTEILE DES 
4 Mmaragıng VIBRATIONSPOLIERENS 
BO ba R. Scheck und K. Maile 
evolution in Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart 
el”, Material 
eels age 
el ABSTRACT 
ing steels” 
ging steels”, Das Vibrationspolieren ist ein Verfahren, das die Herstellung von Schliffen mit geringst 
‚ 1987. möglicher Oberflächenverformung erlaubt. Auf einer mit einem Poliertuch überzogenen 
;M, 2002, pp Scheibe werden schraubenartige Schwingungen übertragen. Die Proben, die mit einem 
kleinen Zusatzgewicht versehen sind, drehen sich dadurch selbstständig mit geringer Ge- 
schwindigkeit auf der Polierscheibe. Ein weitgehend verformungsarmer Abtrag mittels Di- 
amant oder Tonerde mit Körnungen bis 0,05 um ist möglich. 
Vor allem weiche verformungsempfindliche Werkstoffe, wie z.B. Reinkupfer, Kupferlegie- 
rungen, Reinaluminium, Aluminiumlegierungen usw., können problemlos präpariert wer- 
den. Dabei werden die Verformungsschichten der vorhergehenden Bearbeitungsstufe 
sorgfältig abgetragen und weitgehend keine neuen gebildet. Bei längeren Polierzeiten und 
abhängig vom Poliermittel kann auch eine leichte topographische Struktur auf der Schliff- 
oberfläche erzeugt werden. Von besonderem Vorteil ist die Methode bei der Ermittlung der 
Schädigung durch Kriechporen in modernen martensitischen 9 — 12% Cr-Stählen. Auf- 
grund des schonenden Abtrags werden die Poren nicht präparativ verändert, so dass die 
Zahl der Artefakte deutlich gesenkt werden kann. 
1. EINLEITUNG 
Proben, die metallographisch untersucht werden sollen, durchlaufen einen festgelegten 
Präparationsplan, der sicherstellen muss, dass eine zur makro- und / oder mikroskopi- 
schen Beobachtung geeignete repräsentative, randscharfe, ebene Fläche vorliegt, die das 
Gefüge eindeutig erkennen lässt und die keine bei der Herstellung verursachten Verände- 
rungen, wie Verformungen, Ausbrüche, Kratzer und Verschmierungen, aufweist. Die me- 
chanische Präparation stellt hierbei das gängigste Verfahren dar. Wichtig ist, dass mecha- 
nische Einflüsse unterhalb der Trennebene bei der Präparation beseitigt werden, da diese 
i. all. zu Gefügeveränderungen führen. Diese Verformungen müssen durch stufenweises 
Schleifen beseitigt werden. Die Schleifdauer ist abhängig von der Tiefe der deformierten 
Zone der Probe. Die Körnung der Schleifpapiere von einer Schleifstufe zur nächsten sollte 
jeweils halbiert werden. Ein gutes Schleifergebnis ist erreicht, wenn die restlichen Verfor- 
mungen der Oberfläche durch Polieren entfernt werden kann. Bei sehr weichen oder zä- 
hen Materialien müssen hierzu Körnungen bis zu P2500 oder P4000 verwendet werden. 
Alternativ kann Schleifvlies genommen werden. Die Abrasivwirkung ist hierbei milder und 
das Kratzerbild feiner. Das Schleifen erfolgt in der Regel mit SiC-Nassschleifpapieren auf 
rotierenden Scheiben mit kontinuierlicher Wasserzufuhr zur Verhinderung von Reibungs- 
wärme und Staubentwicklung. Außerdem wird der Abrieb von der Probe durch das Was- 
ser abtransportiert. Bei kritischen Werkstoffen, wie Reinkupfer, Kupferlegierungen, Rein-
	        
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