Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 419
Sin DIE GEFUGERICHTREIHE VGB TW 507 — AUSWIRKUNGEN
it 4 DER NEUFASSUNG VON 2005
verden
stanter K. Maile
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bis zu Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart
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ıystem
ABSTRACT
Die Baustellenmetallografie (Oberflächengefügeuntersuchung) als ein Standardverfahren
zur Überwachung von kriechbeanspruchten Bauteilen wird in der VGB Gefügerichtreihe
TW 507 beschrieben. Die zuverlässige Ermittlung des Gefügezustandes und die Feststel-
lung der Werkstofferschöpfung mit dieser Methode kann nur auf der Basis optimierter Prä-
3m parationsverfahren erfolgen. Die Auswertung erfordert vertiefte werkstofftechnische
: Kenntnisse zum Ausschluss von Artefakten. Beiden Aspekten widmet sich die vorgenann-
te Richtreihe.
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1. EINLEITUNG
Die metallografische Untersuchung von Bauteilen, die im Kriechbereich eingesetzt und
langzeitig betrieben werden, ist eine unverzichtbare Methode der Zustandsanalyse von
technischen Bauteilen. Sie ermöglicht als einzige der bekannten, technisch an Bauteilen
ann In anwendbaren zerstörungsfreien Prüftechniken die Früherkennung von Kriechschäden in
n der Form von Kriechporen. Aus diesem Grund wird die Bauteilmetallografie zur Uberwachung
uigkeit von zeitstandbeanspruchten Bauteilen als Standard-Verfahren zur Ermittlung einer even-
tuellen Schädigung durch Kriechbeanspruchung herangezogen. Das Gefugeabdruckver-
h, um fahren selbst wurde bereits vor tiber 20 Jahren in die technische Praxis eingeführt. Den-
noch ergeben sich in der praktischen Anwendung immer wieder Probleme mit der adaqua-
ten Praparationstechnik und den Auswertungen. Diese leiten sich aus den Fortschritten in
der Metallografie selbst, z. B. über Verbesserungen in der Préparationstechnik, dem Zu-
wachs an Wissen Uber Schadigungsvorgénge in Stéhlen (im Zusammenhang mit neuen
Kraftwerksstshlen), aber auch aus den gestiegenen Qualitatsanforderungen ab.
2. BAUTEILMETALLOGRAFIE - TECHNIK
Das Prinzip der Baustellenmetallografie ist in Bild 1 dargestellt. Die Bauteiloberflache wird
„präpariert“, d.h. geschliffen, poliert und geätzt. Es stellt sich ein Relief bzw. eine Oberflä-
chentopografie ein. Wenn eine bildsame Folie aufgepresst und wieder entfernt wird, kann
ein „Negativbild“ dieser Bauteiloberfläche hergestellt werden.
Das Verfahren selbst wird seit über 20 Jahren technisch angewendet [1, 2]. Ziel dieser Un-
tersuchungen ist, am Bauteil selbst — ohne es zu zerstéren oder es in seinem sicheren Be-
trieb zu beeinträchtigen — Informationen über das vorliegende Gefiige (,Nullaufnahme®) zu
erhalten, um daraus Rückschlüsse z. B. auf die Wärmebehandlung, über betrieblich be-
dingte Veränderungen wie thermische Gefügeveränderungen oder Schädigungsvorgänge