Full text: Fortschritte in der Metallographie

448 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 
Diese Schadigung muB bereits in einem 
frühen Versuchsstadium eingetreten 
sein und ist auf den Thermoschock — 
kaltes Siliciumnitrid (170°C) gegen hei- 
ßen Stahl (1370°C) - zurückzuführen. 
Demgegenüber breiten sich in tieferen 
Bereichen der Bohrung fächerförmige 
Risse erst später bei vorangeschrittener 
Zyklenzahl aus und sind verantwortlich 
für die eigentliche Segmentierung des 
Gesenks. Offensichtlich konnte das Ge- 
senk die Druckspannungen durch den 
Stahls nicht ausreichend aufnehmen. Bild 4: Muschelige Abplatzungen am O- 
bergesenk 
2.2 UNTERGESENK 
Im Gegensatz zum Obergesenk ist das Untergesenkt eher tribochemisch beeinflusst. 
Makroskopisch betrachtet scheinen von der Gesenkmitte Radialrisse in Kombination 
mit Stahlanhaftungen auszugehen (Bilder 5 und 6). Abplatzungen am Lochrand zei- 
gen auch hier, dass das Gesenk starken Belastungen durch hohe Temperaturwech- 
sel und Scherung ausgesetzt war. 
Bild 5: Untergesenk: Radiale Verschleiß- Bild 6: Untergesenk: Anhaftungen und 
marken am Untergesenk Abplatzungen an der Innenseite der 
Bohrung 
Am Rasterelektronenmikroskop wurden die Oberflaichen bzw. Bruchflichen der Ge- 
senke ohne weitere Préparation nach Bedampfung mit Kohlenstoff untersucht. Ver- 
schleiBmarken und Anhaftungen sind in den Bildern 7-9 vergrößert dargestellt. EDX- 
Analysen an den Kopfpunkten der VerschleiBmarken ergeben nahezu reines Eisen. 
Im Bereich der Anhaftungsfléachen finden sich Legierungselemente wie Molybdan, 
Mangan, Titan und Chrom zu hohen Konzentrationen angereichert in Kombination 
mit Elementen, die aus der Keramik stammen wie Silicium und Aluminium. Die dar- 
unter liegende „haftvermittelnde“ Schicht (Punkt 2 in Bild 9) besteht überwiegend aus 
Silicium und Aluminium, wahrscheinlich in Form einer oxynitridischen Glasphase.
	        
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