Full text: Fortschritte in der Metallographie

18  Prakt. Met. Sonderband 38 (2006) 
chenden Methode können die Formteile ohne zeitliche Verzögerung online ausgewertet Die le 
und entsprechend der Qualitätskriterien sortiert werden. Werks 
Zur quantitativen Bestimmung der Anisotropie kann mit Kippkompensatoren nach BEREK streck 
oder EHRINGHAUS gearbeitet werden. Mit entsprechend motorisierten Mikroskopen und gerufe 
einer Bildanalyse kann die Messung ebenfalls zur online Bestimmung der Anisotropie in Im Ge 
transparenten Formteilen genutzt werden. Dies hat aber den Nachteil bewegter Teile, wo- kann 
durch sich Messzyklen von etwa 0,5 sec. ergeben. Vorteilhaft wirkt sich aus, dass an be- durch 
liebigen Stellen gemessen werden kann, der Prüfer vergleichbare Zahlenwerte erhält und Die al 
Werkstlicke mit sehr geringer Isochromatendichte bzw. gleichen Anisotropieverhaltnissen dieser 
über die gesamte Formteilfläche (Folien) oder aber sehr komplizierten Anisotropieverläu- richtu 
fen exakt erfasst und verglichen werden kénnen. einan 
Eine weitere einfache und übersichtliche Messung der Anisotropie ist die Auswertung von erfass 
optischen Achseninterferenzbildern. Im Polarisationsmikroskop kann neben der bekannten zeugr 
Bildentstehung der Probe (orthoskopischer Strahlengang) noch eine weitere Abbildungsart mech; 
angewendet werden. Dazu werden Objektive möglichst hoher numerischer Apertur einge- Bei ni 
setzt und mit einer Hilfslinse (AMICI - BERTRAND - Linse) die in der hinteren Objektiv- Leder 
brennebene entstehenden Achseninterferenzbilder ausgewertet (konoskopischer Strah- gerich 
lengang). Diese Interferenzbilder ermöglichen sehr schnell die Entscheidung, ob das zu gewie 
untersuchende Material optisch ein- oder zweiachsig ist, ob ein optisch positives oder op- ter de 
tisch negatives Verhalten vorliegt und in welcher Richtung die optischen Achsen liegen 
und damit die Molekülorientierung liegt. Durch die Auswertung des optischen Achsenwin- 
kels 2V können verzögerungsfrei online geringe Änderungen der Formteilanisotropie er- 3. 
fasst und zur Qualitätskontrolle genutzt werden. Moderne Bildbearbeitungsprogramme 
können die Achsenbilder erfassen, auswerten und die Verarbeitungsmaschinen im Fall ei- Die 0 
ner fehlerhaften Produktion stoppen bzw. die entsprechenden Signale zur Anlageniiber- zahle 
prüfung durch geschultes Fachpersonal geben. Eine komplette Steuerung der Anlagen richtu 
über die Auswertung der Werkstückanisotropie ist heute noch nicht möglich. den. I 
Bei is 
chen 
2. Grundlagen Aniso 
Brech 
Trotz der im Kunststoffmonomermolekül immer vorhandenen Anisotropie erscheint die un- unters 
verstreckte Polymerschmelze makroskopisch isotrop. Die Makromoleküle sind aus energe- achse 
tischen Gründen verknäult (Wattebauschmodell). Der Gangunterschied und damit die opti- und n 
sche Doppelbrechung ist Null. Wahrend jeder Verarbeitung von Kunststoffen treten in der nach 
Verarbeitungsmaschine und im Werkzeug Dehnstrémungen vorwiegend in der Hauptver- diese 
arbeitungsrichtung innerhalb der Schmelze auf. Diese fihren zum Verstrecken der Mak- ny - N 
romolekiile. Die Doppelbrechung des Monomermolekiils kommt durch die streckenweise tische 
angenéherte Parallelausrichtung der Makromolekiile bzw. der Monomereinheiten nun Probe 
auch makroskopisch zur Auswirkung. Dieser Verstreckgrad A und die daraus resultierende Dopp 
Anisotropie mit der entsprechenden Doppelbrechung An hängen über die folgende Glei- diese 
chung zusammen [1]. Dunk 
2 2 Nebel 
an= 22.222] Nay —a) [4-1 (1) zahle! 
ing Entsp 
An = Optische Doppelbrechung genal 
n = Mittlerer Brechungsindex der Probe Achse 
* - Netzwerkdichte des Kunststoffes und € 
C - Polarisierbarkeit der grof3en Moleklindikatrixhauptachse des Monomermolekiils zeigt, 
a; = Polarisierbarkeit der kleinen Molekulindikatrixhauptachse des Monomermolekiils scher 
n = Verstreckgrad des Makromoleküls
	        
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