500 Prakt. Met. Sonderband 38 (2006)
sucht den Metalltropfen zu umhiillen. Die Messpunkte 2 und 4 zeigen eine deutlich erhöh-
te Konzentration an Komponenten aus dem Feuerfestmaterial. Die mit Al,O3 und SiO,
angereicherte Schmelze S; tritt aufgrund ihrer héheren Oberflachenspannung zugunsten
der anderen Phase S+ zurück und verursacht so eine Wirbelbewegung, die neue Schmel-
ze Sı heranführt und angereicherte Schmelze S, abtransportiert. Die Messpunkte 5 und 6
zeigen ebenfalls einen höheren PbO-Gehalt, bedingt durch das ständige Heranführen
bleihaltiger Schmelze, jedoch eine niedrige Konzentration der Feuerfestkomponenten. Bild
4 zeigt deutlich das über die Korngrenzen angelöste Feuerfestmaterial an den Flanken
des Bohrlochs. Analysen ergaben eine Verringerung des Al,Os- und SiO,-Gehaltes durch
Abgabe an die Schmelze, sowie eine starke Anreicherung des K,O-Gehaltes aus der
Schmelze Uber die Dauer des Korrosionsvorganges im Feuerfeststein.
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Bild 4: Angelöstes Feuerfestmaterial im Flankenbereich des Bohrloches. Bild 5: Transmis- a
sionselektronenmikroskopische Aufnahme von kolloidalen Goldpartikeln im Glas. u
Mittels Elementverteilungsbilder gelang ebenfalls der Nachweis der Konzentrationsgra- or
dienten an Komponenten aus dem Feuerfestmaterial in den Glasschlieren. Die Element- .
verteilungsbilder der Elemente Na, Al, Au, Pb, K und Ti im Bereich des Goldtropfens sind
in Bild 6 dargestellt. Sehr deutlich ist eine Anreicherung von Al und Si aus dem Feuerfest-
material in der Schmelze an der Grenzschicht Schmelze/Feuerfestmaterial und die erhéh-
te Konzentration von K im Feuerfestmaterial erkennbar. Ebenfalls ist aufgrund einer stets v
herangeführten frischen bleihaltigen Schmelze eine Anreicherung von Pb im Bereich der N
angereicherten Schmelze festzustellen. Na ist in der gesamten Schmelze homogen ver-
teilt, ferner auch Ti in geringen Konzentrationen im Feuerfestmaterial und der Schmelze.
Eine geringe Konzentrationserhöhung von Na ist im Feuerfeststein zu messen. 5
Ebenfalls wurden mittels transmissionselektronenmikroskopischer Untersuchungen die im 7
Glas kolloidal vorliegenden Teilchen nachgewiesen. Hierbei handelte es sich bei dem Pro- ra
benmaterial um ein bläulich, violett gefärbtes Goldrubinglas der Firma Nachtmann Bleikris- ei
tallwerke. Aufgrund der bläulichen Farbe des Glases mussten die vorliegenden Goldparti- ze
kel kleiner als 50 nm sein. Dies wurde durch die transmissionselektronenmikroskopischen
Aufnahmen in Bild 5 bestätigt. Die vorliegenden Goldpartikel besitzen eine Größe von ca. .
10 nm und kleiner
3ild 5