Full text: Fortschritte in der Metallographie

80 Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 
Abbildung 4 zeigt eine korrelative Untersuchung der ART-typischen Mikrostruktur im Flachenante' 
Elektronenmikroskop. Von links nach rechts werden die Darstellungen des Harte. 
winkelselektiven Rickstreudetektors, die EBSD inverse Polfigur in Querrichtung, die 
EBSD detektierten Phasen Ferrit (blau) und Austenit (rot) und die Manganverteilung der 
energiedispersiven Réntgenanalyse desselben Bereichs kombiniert. 
In den EBSD Ergebnissen sind die Punkte, bei denen keine eindeutige Struktur und 
Orientierung indiziert werden konnte, in weißer Farbe eingezeichnet. Die meisten dieser 
Nulllösungen befinden sich in unmittelbarer Umgebung der gemessenen austenitischen 
Phase. Die Manganverteilung zeigt deutlich ein Mikroseigerungsverhalten mit geringen 
Gehalten (schwarz-blau) von 3-5 Gew.% in der ferritischen Phase und erhöhten 
Konzentrationen von 6-9 Gew.% (grün-gelb) in der Mehrheit der austenitischen Bereiche. 
3.2 EINFLUSS DER ABKÜHLRATE NACH VOLLSTÄNDIGER AUSTENITISIERUNG 
Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf den Stahl 0.1C3.5Mn und die 
Abkühlung aus dem vollaustenitischen Zustand. Abbildung 5 zeigt die mit 100 K/s 
rascheste von drei Abkühlraten. Bei der Nital-Ätzung ist klar ein lattenmartensitisches 7 
Gefüge zu erkennen, wobei auch die ehemaligen Austenitkorngrenzen sichtbar sind, 
Betrachtet man die Ätzung nach Klemm, kann man blaue und braune Bereiche erkennen. . ; 
Nach [9] wird bei dieser Ätzung der Martensit braun gefärbt, während Ferrit blau erscheint. Bei der mit ( 
Aufgrund der raschen Abkühlrate und des geringen C-Gehaltes ist hier jedoch davon bainitisch (A 
auszugehen, dass die unterschiedlichen Färbungen eher auf Orientierungsunterschiede Kristalle, W 
des C-armen Martensits zurückzuführen sind. Der Restaustenitgehalt lag hier bei der Karbidaussc 
röntgenographischen Messung unter 2 % und deckt sich mit dem Ergebnis der Ätzung darauf hinwe 
nach Klemm. Dies steht : 
Klemm-Atzu 
innere schic 
beiden Bil 
Gefügebeste 
wobei hier e 
réntgenogra 
dem Bild ein 
Abb. 5: Gefüge des Stahles 0,1C3,5Mn nach einer Abkühlung mit 100K/s 
links: Nitalatzung, rechts: Atzung nach Klemm 
Bei einer mittleren Abkihlrate von 3K/s (Abb. 6) zeigt sich nach einer Nitalatzung 
größtenteils ein eher gröberer, körniger oberer Bainit aus kantig-nadeligem Ferrit und, 
aufgrund des geringen C-Gehaltes, wenigen dunklen Karbiden. Bräunlich gefärbte, 
teilweise nadelig strukturierte Bereiche, sind analog zu Abbildung 5 wieder 
Lattenmartensit. Die Klemmätzung bestätigt diese Zusammenhänge, wobei nun die blauen © 
Bereiche den Ferrit des Bainits darstellen und die (dunkel-)orauen Nadeln den Martensit 
markieren. Hier ist zudem wieder etwas Restaustenit sichtbar (weil), der sich offenbar 
bevorzugt an ehemaligen Austenitkorngrenzen verteilt. Der mittels XRD bestimmte 
Restaustenitgehalt liegt mit 3 % sehr gering, und damit etwas unter den weißen
	        
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