Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) _ 107
EBSD UNTERSUCHUNGEN AN WARMUMGEFORMTEM
—— REM SUPERDUPLEXSTAHL
kin XRD) BN CS | |
S. Primig*, K.S. Ragger*****, H. Clemens*, B. Buchmayr**
* “Department fir Metallkunde und Werkstoffpriifung, Montanuniversitit Leoben
** | ehrstuhl fir Umformtechnik, Montanuniversitat Leoben =
+ Materials Center Leoben Forschung GmbH ~~
oc LG1220°C ©
in 10min. EEE
BE ABSTRACT
REM und XRD in Superduplexstahle bestehen zu ungefähr gleichen Anteilen aus Austenit und 8 -Ferrit. Sie
y kombinieren eine höhere Festigkeit als austenitische Stähle und eine höhere Zähigkeit als
ferritische Stahle mit einer exzellenten Korrosionsbeständigkeit und werden in der chemi-
schen Industrie, bei der Erdölförderung oder bei der Papierherstellung eingesetzt. Das
Hauptproblem bei der Umformung von Superduplexstählen sind die Unterschiede der bei-
Co | den Phasen im Rekristallisations- und FlieRverhalten, die durch die gro3en.Unterschiede
“igenspannungen in in der Stapelfehlerenergie verursacht werden. 8 I | | a
snanteilsbestimmung In dieser Studie wird gezeigt, dass groRflichige Electron Back-Scatter Diffraction (EBSD)
°C und 1220°C sehr Untersuchungen gut dazu geeignet sind, die Unterschiede im Fließverhalten der beiden!
nmung zu erlangen, Phasen zu charakterisieren. Daflir wurde ein S32750 Superduplexstahl bei Temperaturen
chemischen Analyse zwischen 1000 und 1300°C und Dehnraten zwischen 0.01 und 1 [s'] im uniaxialen Druck-
srerseits sollten die versuch verformt und die Mikrostrukturen nach dem Abschrecken mittels EBSD unter-
\breiten abgeglichen sucht. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die charakteristischen Merkmale der bei-
ananteilsbestimmung den Phasen wie Korngréfle und gespeicherte Energie des Austenits oder Subkorngréfie
igsquerschnitt einen und Korngrenzencharakter des S-Ferrits gelegt. Außerdem _ konnte in einigen Zustanden
spieRiger Widmanstéattenaustenit gefunden werden. ai
1. EINLEITUNG
In der chemischen Industrie, bei der Erdélférderung und bei der Papierproduktion werden
) Co Materialien mit hoher Festigkeit und Zahigkeit sowie guter Korrosionsbesténdigkeit bend-
nayr, and M. tigt. Superduplexstahle, die zu ungefahr gleichen Anteilen aus Austenit und 3-Ferrit beste-
-Free Precipitation - hen, erfüllen diese Ansprüche [1,2]. Schwierig ist jedoch das Umformen dieser Stähle auf-
SE, ASMET Leoben, grund der Unterschiede der beiden Phasen im Rekristallisations- und FlieBverhalten.
N SE Grund dafür sind die großen Unterschiede in der Stapelfehlerenergie. Es ist bekannt, dass
| P. Scardi: “Rietveld’ Austenit bei der Warmumformung von Duplexstählen eher zu diskontinuierlicher dynami-
1999, p. 36 a scher Rekristallisation neigt (DDRX), wahrend der 3-Ferrit eher stark dynamisch erholt o-
-. Danoix: 4 der über kontinuierliche dynamische Rekristallisation (CDRX) rekristallisiert [3-6]. 8
sothermal ageing,” Im Vergleich zu voll austenitischen Stählen geschieht Ersteres stark verzögert aufgrund
5 der geringeren Anzahl von Austenit/Austenit Korngrenzen [7]. Das kann besonders beim
on, and H. Clemens: Verformen der Gussstruktur zu Rissbildung fiihren, falls die Umformbedingungen (Tempe-
/estigated by In-Situ. ratur und Dehnrate) nicht sorgfältig ausgewählt werden [8]. I. | A
ds.” Metall. Mater. Um die Mikrostrukturentwicklung bei der Warmumformung von Superduplexstéhlen als
Funktion von Temperatur und Dehnrate zu untersuchen, wurden Proben aus. einem