184 Prakt. Met. Sonderband 46 (2014)
verdankt der Werkstoff der Ausscheidung des stabilen W-reichen Karbids MeC [2]. In Un- können w
tersuchungen von anderen Forschungsgruppen wurden nach ca. zweijähriger Auslage- Phasen g
rung bei T=649, 760 und 871°C, was den in dem Atlas Il betrachteten Temperaturen ent- Gehalte v
spricht, weder Sigma- noch andere schädlichen Phasen neben den thermisch äußerst den geme
stabilen Karbiden beobachtet [3-4]. Die vorliegende Arbeit umfasst die Gefügeuntersu- tion allesz
chung von Proben nach Langzeitauslagerung von bis zu 6 Jahren im Temperaturbereich Daneben
von 649-871°C. wurden di
Echtfarbeı
Tab. 1: Chemische Zusammensetzungen von Alloy 617 und Haynes 230 [Massen-%] stimmt. Aı
Werkstoff C Fe Ni Cr Co Mo Si Mn W Al Ti La B netik der |
Alloy 617" 0,10 3,0° 445° 220 125 90 10 10° - 1,15 060° - 0,006° Auslageru
Haynes 230" 0,10 3,0° Rest 220 50° 20 0,50 0,65 140 035 - 0,025 0,015° gen [1].
Haynes 230% 0,09 1,3 59 215 026 13 042 05 146 031 - nb.® nb.°
Anmerkung: Soll, 2Ist (OES), Alloy 617 weist 0,50* Cu auf, * Max., * Min., ° n. b. - nicht bestimmt
4. ERGE
2. PROBENMATERIAL Im Ausgar
daler Grol
Das gewalzte Probenmaterial mit ca. 12,7 mm Wandstarke stammt aus isothermen Aus- können die
lagerungsversuchen ohne mechanische Lastaufbringung und wurde von Haynes Interna- Atzung mi
tional zur Verfigung gestellt. Die mittels Funkenemissionspektrometrie (OES) bestimmte werden. D
mittlere chemische Zusammensetzung ist aus Tab. 1 zu ersehen. Insgesamt wurden 15 1b). Die g
Proben untersucht, wobei auch eine Probe im I6sungsgeglihten (T=1232°C) und abge- der kleiner
schreckten Ausgangszustand vorlag. Die Testtemperaturen variierten zwischen 649 und eingefärbt
871°C. wobei eine max. Auslagerungsdauer von 50.000 Stunden erreicht wurde (Tab.2). ca. 3%. B
eingefarbt
Tab. 2: Proben REM-BSE
I Auslagerungsbedingungen fast weiß +
Proben- Temperatur __ Dauer in h Ni, Cr und
Nr. © 5 4000 8000 20.000 30.000 50.000
1 - +
2-5 649 + + + +
6-10 760 + + + + +
11-15 871 - + + + +
3. UNTERSUCHUNGEN
: : LL ‘LM-DIK |:
Die Probenabschnitte wurden auf klassische Art und Weise metallographisch préapariert
und mit SiO,-Suspension endpoliert. Auf jeder Schliffprobe wurde jeweils eine représenta- Bild 1: Hay:
tive Gefiigestelle durch vier Harteeindricke markiert, um die gleichen Ausscheidungen mit b) ge
weiterführenden Untersuchungsmethoden wiederfinden zu können. Die Mikrostruktur wur-
de lichtmikroskopisch im ungeätzten Zustand im Differential-Interferenz-Kontrast (LM-DIK), Nach Ausli
mittels Interferenzschichten-Metallographie (IM) am mit Zinkselenid bedampften Schliff Ma NO C
(LM-ZnSe) [5] sowie im geätzten Zustand (LM-geätzt) dokumentiert. Als Ätzmittel wurde ich auf de
50°C heiße V2A-Beize verwendet. Die verschiedenen Phasen wurden mit dem Raster- feinste My;
elektronenmikroskop (REM) im Ruckstreuelektronenbild (Back Scattered Electrons - BSE) und auf de
dargestellt und mit energiedispersiver Réntgenspektroskopie (EDX) analysiert. Mit Hilfe ger Auslag
der Elektronenstrahlmikroanalyse (ESMA) wurden Elementverteilungsbilder (Maps) aufge- jedoch wir
nommen, in denen die mit dem Spektrometer erfassten Elemente entsprechend ihrer In- lix/zellulare
tensitat in einer Farbskala dargestellt werden. Hierbei bedeuten die Farben Rot bis Orange Bo: die er:
hohe. Gelb bis Grün mittlere und Türkis-Schwarz schwache Intensitäten. Aus den Maps arstellunc