Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 303
Diffusionsge- Phase zeigt sich als durchgängige, schichtartige Struktur, wobei die Korngrenzen vom un-
«Önnen Korn- terliegenden Gefüge durch die S-Phase zur Oberfläche verlaufen und damit belegen, dass
8]. die Bildung der Nitrierzone auf einem Diffusionsprozess beruht(Abbildung 1a). Es ist eine
sammenhang leichte Variation der Nitriertiefen in einzelnen Körnern erkennbar. Außerdem fallen Körner
ustenitischem auf, die im Vergleich zu Nachbarkörnern aus der Oberfläche herausragen (Abbildung 1b).
Gleiches Verhalten zeigen auch die gewalzten Proben, wobei hier das Gefüge von einer
ge abhängig, nadeligen Struktur, dem Umformmartensit, geprägt ist (Abbildung 1c). Aus dieser Variation
kstoffdiffusion der Nitriertiefe und der unterschiedlichen Kornausdehnung ergeben sich erste Hinweise
auf eine Texturabhängigkeit der Stickstoffaufnahme.
‚uf die Ausbil-
e die Oberflä-
0,027 C, 18,4 EB:
glüht. Ein Teil :
zt. Abschlie- g
unterschiedli-
Proben zuerst Lum | dj ¢ L PN370 © ph “norms PNAC
die folgende
sgelost. Da- Abbildung 1: Probengefüge a) lösungsgeglüht PN420 — Markierung von Körnern mit gerin-
Tabelle1). Ein gerer Nitriertiefe, b) lösungsgeglüht PN420 — Markierung eines ausgedehnten Korns, c)
gewalzt PN420 und d) Nitriertiefen (L: lösungsgeglüht, G: gewalzt)
nr ——— Die Nitriertiefen sind in Abbildung 1d dargestellt. In den Regressionsanalysen zeigten so-
Pulspause wohl das Mikrogefüge als auch die Plasmanitrierparameter einen deutlichen Einfluss auf
us) die Nitriertiefe: Bei gleichen Plasmanitrierparametern wirkt sich das umgeformte Geflige
1000 statistisch bedeutsam aus, während bei gleichem Geflige die Plasmanitrierparameter aus-
schlaggebend sind. Dabei bilden Proben, die bei kürzerer Zeit aber höherer Temperatur
SU behandelt wurden, tiefere Nitrierzonen als Proben, die bei niedrigeren Temperaturen aber
_ längeren Zeiten ausgelagert wurden,
insaure ange- Réntgenographische Untersuchungen der nicht-plasmanitrierten Proben zeigen das Vor-
-Phase entwi- liegen von krz-Martensit fiir das kaltgewalzte Gefüge. Zusätzlich ist eine deutliche Re-
t und der Ein- flexverbreiterung gegenüber des lösungsgeglühten Zustandes erkennbar, dieauf das Vor-
swertung uber liegen von Defekten hindeutet. Damit können die mittels Lichtmikroskopie beobachteten
ungen wurden nadeligen Strukturen sowohl als Defektdichte als auch als Martensit mit kfz-Struktur identi-
| durchgeführt. fiziert werden. Weitere Reflexe, die auf eine tetragonale Verzerrung des Martensits hin-
erwendet, die deuten, konnten nicht beobachtet werden. Die Reflexintensitäten der beiden Proben un-
vertung wurde terscheiden sich jedoch, weshalb hier erste Hinweise auf das Vorliegen einer Walztextur
gegeben sind. So ist in der gewalzten Probe der Reflex (220) am stärksten ausgeprägt,
während bei der lösungsgeglühten Probe der (111)-Reflex dominiert.
XRD-Untersuchungen an plasmanitrierten Proben zeigen die S-Phase als eigenständige
Phase und auch das aus der Literatur [3] bekannte Verhältnis der Reflexverschiebung
(Abbildung 2). Die Reflexe der S-Phase zeigen eine sehr hohe Halbwertsbreite. Dies deu-
liegt rein aus- tet auf ein defektreiches Gitter durch den Einbau des Stickstoffs hin. Die Halbwertsbreiten
anden. Die S- für den Austenitreflex (111) im nicht-plasmanitrierten Zustand und der S-Phase (111) sind
200