Full text: Fortschritte in der Metallographie

304 Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 
in Tabelle 2 angegeben. Beide Plasmanitriervarianten verursachen eine ähnliche Defekt- sunger 
dichte bei unterschiedlicher Nitriertiefe. tigt. 
Tabelle 2: Halbwertsbreiten des Austenitreflexes (111) im nicht-plasmanitrierten Zustand 
und des S-Phasen-Reflexes (111), Angabe der Nitriertiefen 
Probe Halbwertsbreite A(111) Halbwertsbreite S(111) Nitriertiefe 
©) (°) Gm 
lösungsgeglüht 0,255 
lösungsgeglüht PN370 0,98 3,4 + 0,3 
lösungsgeglüht PN420 0,95 4,2 + 0,5 
gewalzt 0,328 
gewalzt PN370 1,30 4,7 x 0,6 
gewalzt PN420 1.25 5.0 + 1,1 
Wie schon in den Schliffbildern erkennbar, zeigen sich auch mittels XRD durch unter- . 
schiedliche Verschiebung der Reflexlagen Hinweise auf einen bevorzugten Einbau von Abbild 
Stickstoff entlang bestimmter Orientierungen. Während mittels Lichtmikroskopie nur eine gegluht 
unterschiedliche Ausdehnung der Körner bzw. der Nitriertiefen ersichtlich ist, so zeigt sich 
nach den XRD-Messungen, dass sich der A(200) > S(200)-Reflex gegenüber anderen | 
(hkl) am stärksten zu kleineren Winkeln verschiebt. Dies bedeutet entsprechend, dass ent- Weiter 
lang dieser Richtung {100} die größte Gitteraufweitung stattfindet und damit mehr Stick- ausgev 
stoff aufgenommen werden kann als in anderen Richtungen. Ursache dafür können die Die lös 
großen Oktaederlücken in der Mitte der Elementarzelle und weniger dicht gepackten Ebe- Indizier 
ne in {100}-Richtung sein. auf Gru 
Probe | 
oo A — ur Lo Die 16s 
gon nn a Eps leichter 
2 ° mr mr die <11 
5 | 
Ten gewalz 
. Probe : 
. wo N Stickst« 
. % ; S(220) Se h ö 
- - eI Seen Hoven, 
a) 40 ets ' 100 b) 40 50 *, neta (4 80 90 100 c) 40 50 * eta ( 80 90 100 Phase 
Kornve 
Abbildung 2: Röntgendiffraktogramme der Proben a) im nicht-plasmanitrierten Zustand, b) be eine 
losungsgeglüht plasmanitriert und c) gewalzt plasmanitriert DS 
asme 
Basierend auf diesen Untersuchungen wurde die Hypothese aufgestellt, dass Körner, de- ler) ver 
ren {100}-Ebene die Oberfläche schneiden mehr Sticksoff aufnehmen. . Dazu wurden 
kombinierte EBSD- und EDX-Analysen angefertigt. Hierbei zeigt sich mit der räumlichen 
Verteilung der Körner in der EBSD-Karte eine Übereinstimmung der {100}-Orientierung, 4. ZU! 
bzw. nahe {100}-Orientierung mit einer Stickstoffanhäufung der korrespondierenden EDX- 
Karte an diesen Stellen. Der Stickstoffgehalt ist innerhalb der Körner gleichmäßig verteilt Mittels 
und fällt an den Korngrenzen ab (Abbildung 3). Dieses Verhalten wurde für beide Gefüge- von Mi 
zustände und Plasmanitrierparameter (wenn bei dem Prozess PN370 auch nur schwach) der Nitı 
bestätigt. Weiterhin wurden Untersuchungen an metallographischen Schliffen durchge- te geze 
führt. Auch hier zeigten Körner mit einer dickeren S-Phase eine (nahe) {100}-Orientierung (1) Kalt 
zur Oberfläche und dementsprechend einen erhöhten Stickstoffgehalt. Mittels dieser Mes- vorr 
nitri
	        
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