Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 15 
statistische Auswertung In Fällen, in denen der Volumenanteil der Dendriten gering ist, lässt sich der Dendriten- 
twendig [3]. Eine weitere armabstand nicht mehr genau bestimmen. Als Beispiel sind in Abb. 2 zwei Gefüge eines 
z mit nicht abbildenden Lotes aus Pb-2Gew.-%Sn-2.5Gew.-%Ag gezeigt. Unter ansonsten identischen Bedingun- 
tell bestimmten Gefüge- gen entstanden die Gefüge bei verschiedenen Abkühlgeschwindigkeiten. Bei rascher 
ıten simulierten Gefüge- Abkühlung entstehen lange primäre Pb-Dendriten (helle Phase in Abb. 3) mit höherem 
jeparameter die Vorteile Volumenanteil, die gut ausgewertet werden können. Bei langsamerer Abkühlung entsteht 
arkeit und einer wesent- ein geringerer Volumenanteil an Dendriten, die nur wenige Sekundärarme aufweisen und 
3 für Gussgefüge, deren deren Abstand nicht quantitativ ausgewertet werden kann. In solchen Fällen ist die 
gezeigt. spezifische Grenzfläche des Dendriten zu den umgebenden Phasen als relevanter 
Gefügeparameter heranzuziehen. 
JINGUNGEN 
ogie ist die dendritische. 
ıd Sekundararmabstand. 
1ensionales Geflige aber 
tung erstarrten Gefligen 
jkeit und Relevanz eines 
andrit gefunden wird, der 
sich der Sekundararm- 
hireiche  Sekundararme Abb. 2: Gefiige von Pb-2Gew.%Sn-2.5Gew.-% Ag-Legierungen nach 
Wasserabschreckung (links), Luftabkiihlung (Mitte) und Ofenabkuhlung (rechts) 
2.2 EUTEKTIKA 
Gefligebilder wie in Abb. 1 können bezlglich der Phasenanteile per Bildanalyse (Binarisie- 
rung und Bestimmung der Flachenanteile, die laut Stereologie mit den Volumenanteilen 
identisch sind), mit hoher Genauigkeit ausgewertet werden. Die dunklen Bereiche werden 
so direkt als eutektischer Anteil bestimmt. In den Fallen, in denen der eutektische 
Lamellenabstand in einer ähnlichen Größenordnung liegt wie der Dendritenarmabstand, 
muss eine aufwendigere Auswertung herangezogen werden. Dies ist in Abb. 3 anhand 
von zwei Gefügen einer Al-0.8Gew.-%Fe-0.8Gew.-%Si-Legierung gezeigt. Die Gefüge 
entstanden unter ansonsten identischen Bedingungen bei verschiedenen Abkühlgeschwin- 
digkeiten. Es zeigen sich zwei wichtige Unterschiede: Das Gefüge links in Abb. 3 besteht 
aus primären Dendriten und einem irregulären Eutektikum mit einer facettierten Sekundär- 
hkristall (dunkle Phase) phase; das Gefüge rechts in Abb. 3 besteht aus primären Dendriten und einem regulären 
gelöst werden; die lamellaren Eutektikum. Die gekoppelt erstarrten Phasen des Eutektikums kénnen ohne 
d 64um (rechts) Probleme im Mikroskop aufgeldst werden. Wendet man zur Bestimmung der eutektischen 
Volumenanteil ein Standardverfahren an, wie es für die Gefüge in Abb. 1 sinnvoll ist, erhält 
gezeigt. Die Gefüge ent- man unsinnige Werte. Es ist zu berücksichtigen, dass bei Unterschreiten der eutektischen 
en Temperaturverlaufen Temperatur zunächst ein Lamellenabstand der Primärphase auf die bereits vorhandene 
Abb. 1 kann der Sekun- dendritische Primärphase kristallisiert, bevor die sekundäre Phase erstarren kann. 
ntrum der Dendritenarme Insbesondere in Gefügebereichen, in denen Lamellenabstände nicht definierbar sind, z.B. 
ıdärarme schwieriger zu wenn nur eine einzige Platte der Sekundärphase zwischen den Dendritenarmen erstarrt, 
sisférmigen eutektischen ist aber der eutektische Lamellenabstand nicht unmittelbar sichtbar. 
1. Darüber lässt sich eine : 
s Abstandes erzielen. Die Bestimmung des mittleren Lamellenabstandes in regularen und irregularen Eutektika 
erfolgt über ein Sehnenlängenverfahren. Legt man in zufälligen Richtungen Linien über
	        
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