Prakt. Met. Sonderband 46 (2014) 19
WASSERSTOFFBRÜCHE ERKENNEN
Herrn Prof. Dr. mont. Dr. h.c. Franz Jeglitsch zum 80. Geburtstag gewidmet
M. Pohl
Ruhr-Universität Bochum, Werkstoffprüfung
1.00
stische Messung von 1. EINFUHRUNG
e Linie: "wahres”
ore mit Streuung; fil Kein Bereich der Technik ist sicher vor dem kleinen Unhold, dem Element Nr. 1 des Perio-
'S ftonzentralionsprof densystems [1]. An Sauerstoff gebunden ist es als Wasser lebensnotwendig, als Wasser-
stoffmolekul ist es ein starker Energiespender. Aber als Einzelatom, insbesondere wenn
es sein Elektron an die Elektronenwolke der Metalle gibt, dann ist es nur noch ein Proton,
das sich mit seiner geringen Größe (1,648 x 10°nm) leicht im interatomaren Raum (a-
ner Vielzahl von Guss- Fe=0,286nm) bewegen kann und so in kritische Bauteilbereiche gelangt, um dort die ,Was-
che Zahl von Fällen, für serstoffversprödung“ zu bewirken.
htigung der Limitationen
mstellung angepassten Uber Nacht weggeflogenen Schraubenképfen, auch verzégerten Rissen und Flocken hing
en und experimentellen . . .
in der Vergangenheit etwas Mystisches an. Zwar ist auch heute das Zusammenwirken von
Dekohésion (HEDE-Mechanismus) und Schubspannungserniedrigung (HELP-
Mechanismus) durch Wasserstoff wissenschaftlich noch nicht wirklich durchdrungen [2; 3],
die Grundmechanismen sind aber soweit verstanden, dass die auftretenden Phänomene
E nachvollziehbar erklärt werden können. Es ist das Zusammenwirken von chemischen, gal-
B., Rettenmayr, M.. , vanischen, kinetischen, thermodynamischen und metallkundlichen Prozessen, die so
r dendritic solidification fo , en . ;
0. 263 komplex miteinander wechselwirken, dass sie den Uberblick erschweren und eine hohe
ns by a meshless spezifische Kompetenz erfordern.
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ition analysis applied to Hinzu kommt, dass die Anspriiche der Technik weiter wachsen. Ein Teil dieser Forderun-
national Journal of gen wird durch die Werkstoffe mit höherer Festigkeit erfüllt. Konkret ist es die gestiegene
die Dehngrenze, die einerseits konstruktiv gewünscht wird und die andererseits durch die mit
al proce ure or . der Dehnung größer werdenden Atomabstande des Metallgitters die Anfalligkeit far was-
onent alloys”, Modeling , a ; E
5, p. 161 serstoffinduzierte Rissbildung dramatisch verstärkt.
alysis for evaluation of
ce and Technology, 18, Treten wasserstoffinduzierte Risse und Brüche auf, dann wünscht man sich eindeutige
Beweise. Der analytische Nachweis ist dadurch erschwert, dass bei höherfesten Werkstof-
ication behaviour of Al- fen schon Gehalte deutlich unter 1 ppm (<0,0001%) kritisch sein können [4] und dass der
lopment of Wasserstoff in Abhängigkeit von Temperatur, Zeit und Bauteildimension den Werkstoff
V . . « . a
» Materials Science and bereits wieder verlassen haben kann. Die fraktographischen Merkmale kénnen sehr unter-