Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 91
3 Experimentelle Methoden
mi Untersucht wurden kommerzielle Fe-Nd-B-Magnete in demagnetisiertem Zustand, die sich in ihrer
r Zusammensetzung (vgl. Tabelle 1) unterscheiden.
; Tabelle 1. Untersuchte Sintermagnettypen (AP: axial gepresst)
Pressrichtung Dy [Gew. %] Co [Gew. %]
AP 2,5 1.0
AP 11,0 ‚7
Für die Kerr-Aufnahmen wurden materialographische Schliffe der demagnetisierten Proben präpa-
riert. Die Aufnahmen mit der Vorzugrichtung in der Bildebene wurden mit einem Mikroskop (Carl
Zeiss Axiolmager.Z2m) mit Polarisationslichtquelle und Polarisationsanalysator verwendet. Bei den
aufgenommenen Bildern (aus 6 x 6 Einzelbilder, 1000-fache Vergrößerung, Gesamtbildfläche ca. 400
um x 500 um) wurden die Korngrenzen manuell rekonstruiert und die Domänenorientierung für die
jeweiligen Körner eingezeichnet. Die Nachzeichnung (s. Bild 3) wurde eingescannt, digital verarbei-
tet und mit einer Software bezüglich Domänenorientierung ausgewertet. Die ermittelten Werte geben
an, welcher Prozentsatz der Körner einen bestimmten Grad der Fehlorientierung haben.
Für die XRD-Messungen wurde in Voruntersuchun-
EN gen festgestellt, dass es bei hohen Kippwinkeln beim
(006)-Reflex zu deutlicher Peaküberlappung mit den
Ausrchtung ei- benachbarten Peaks (331), (402) und (314) kommt.
Mehr Daher wurde für diese Untersuchung der (004)-Re-
w de . flex bei 20=34,17° herangezogen. Die Messungen
wurden in Schulz-Reflektionsgeometrie durchge-
führt. Die Messungen wurden mit Seifert XRD 3003-
ırıh-Model! [7] Diffraktometer durchgeführt, wobei mit Co-Strah-
lierten Ein-Do- lung (35 kV, 50 mA, Fe-Kg-Filter) mit einer Schritt-
pieachse eines weite von 0,013° und einer 1 mm Divergenzblende
akroskopisce gemessen wurde. Die Proben wurden fiir Messung
ve (kl) um die > Jam materialographisch präpariert und poliert (Probeflä-
+ ist die Orien- — mm. che mind. 15 mm x 25 mm). Der Kippwinkel y wurde
une des Aus- von 0° auf 45° in 5°-Schritten eingestellt. Anschlie-
; ; Bild 3: Kerr-Aufnahme mit schematischer Darstel- fond wurde ging Gauss-Verteilungsfunktion an die
fischen Domd- lung der manuellen Korngrenzenrekonstruktion. Die Messwerte angepasst, die Halbwertsbreite (HWHM —
ch entlang der Vorzugsrichtung liegt in der Bildebene. half-width half-maximum) der Verteilung © be-
erden. Die stimmt, und daraus der Ausrichtungsgrad <cos ©>
wihrend der mittels numerischer Integration berechnet [8]:
o Ma fir die
x -Z} .
f e\ 20*/siny cos y dx
<COS OÖ») = m =
m (_X
Sf A) sin y dy
ZU