Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 99 
plausibel, da DP 800 mit einem C-Gehalt von etwa 0,14 Masse-% [5] einen geringeren Koh- 
lenstoffgehalt als 22MnBS5 und damit eine geringere Aufhärtbarkeit aufweist. 
Beim DP 800 ist infolge des nur geringen Martensitanteils im Grundwerkstoff der Hérte- 
rückgang in der Wärmeeinflusszone infolge von Anlasseffekten wesentlich geringer als 
beim vollmartensitischen 22MnB5. Hier ist sicherlich auch von Bedeutung, dass der Mar- 
in tensit im DP 800, bedingt durch den geringeren C-Gehalt, ohnehin etwas weicher ist als 
bo beim 22MnBS. 
Die gesamte Wärmeeinflusszone erstreckt sich beim DP 800 nur über eine Breite von etwa 6 
mm. Ab dieser Entfernung von der Lötnaht liegt dann wieder der unbeeinflusste Grund- 
werkstoff mit einer Härte von 244 HV1 vor. 
4 Zusammenfassung 
In vorliegender Studie wurde das MIG-Löten von höchstfesten teil- bzw. vollmartensitischen Stäh- 
len am Beispiel der Materialpaarung DP 800 / 22MnBS untersucht. Das Loten erfolgte mit Bronze- 
draht CuSi3 als Zusatzwerkstoff. Anhand von Gefiigeuntersuchungen und Hérteverldufen wurde 
aufgezeigt, dass die thermische Beeinflussung der Bleche in der Wärmeeinflusszone letztlich auch 
ensit. Die beim MIG-Löten ausgeprägt ist. Aufgrund der Schmelztemperatur des Bronzedrahts von etwa 
Xt dort auch 1000°C wurden die Bleche im fugennahen Bereich der Warmeeinflusszone austenitisiert und wan- 
I einer delten infolge der raschen Abkiihlung martensitisch / bainitisch um. In den in Richtung Grundwerk- 
fs An- stoff dann anschließenden Bereichen führten Anlassprozesse zu einer Härteverringerung gegenüber 
dem Ausgangszustand. 
Während beim DP 800 in der Wärmeeinflusszone die Aufhärtung dominiert (Erhöhung von ca. 240 
N HV1 auf 400 HV1) ist es dagegen beim pressgehärteten 22MnB5 der signifikante Härteabfall in- 
: folge von Anlasseffekten (Verringerung von ca. 550 HV1 auf 250 HV1). Im Vergleich zu den ge- 
ringen Hiartewerten des reinen Bronzedraht-Schweillguts (80-90 HB) liegt das Hérteniveau der 
Stähle in der Wärmeeinflusszone mit mindestens ca. 220 HV1 dennoch wesentlich höher als beim 
Lotwerkstoff. 
in. Literatur 
OP 
- [1] Der SchweiBprofi, Wissenswertes iiber das MIG-Loten, Internetquelle: 
or http://www.derschweissprofi.com, 2015 
[2] Oerlikon SchweiBtechnik GmbH, SchweiBzusitze, 2009 
[3] C.P. Wang, X.J. Liu, I. Ohnuma, R. Kainuma, Phase Equilibria in Fe-Cu-X (X: Co, Cr, Si, V) 
Ternary Systems, Journal of Phase Equilibria, Vol. 23 No.3, 2002 
[4] H. Berns, W. Theisen, Eisenwerkstoffe: Stahl und Gusseisen. 4.bearbeitete Auflage, Springer 
Verlag, Berlin, 2008 
[5] Tata Steel Automotive, DP800 CR, Internetquelle: http:/www.tatasteelautomotive.com, 2013 
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