Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 131
N Tap Wahrend Nital die Fiigezonen und den Grauguss starker als den Ferrit des Weicheisens angreift
gehen (Bild 3a), farbt Klemm 1 die Ferritkdrner bunt, die Fiigezone wird etwas schwicher und der GGG
schwach angegriffen (Bild 3b, f, g). Die Weicheisenbleche zeigen ein grob-polygonales ferritisches
Gefüge wie aus den Bildern 3a, f, g, i und 4e, f ersichtlich ist und durch das Atzen mit Klemm 1
kann der Korngrenzenzementit sehr gut kontrastiert werden (Bild 4f). In der Fügezone tritt eine
<a Veränderung des Gefüges ein, weil sich offensichtlich ein Teil des globularen Graphits auflöst und
der Kohlenstoff in Richtung Weicheisen / Ferrit diffundiert. Zunächst scheidet sich im polygonalen
iGG- Ferrit etwas Perlit aus, wodurch der Ferrit ein sdulenartiges Aussehen erhilt (Bild 3g und 4a, b, e).
1 Bilder 3 Daran schließt sich ein perlitisch-sorbitischer Bereich mit Zwischenstufe (256 bis 339 HV0,05), in
nl i dem aus der Fiigenaht (Grenzfliche Weicheisen — GGG) langnadeliger Zementit (650 — 940
. HV0,01) herausgewachsen ist (Bild 3c, g, h und 4a, b, c), an. Sobald die GGG-Zone erreicht wird,
erkennt man einen schmalen 50 — 70 um breiten Streifen, der keinen globularen Graphit enthält
(Bild 3f, h und 4a). Das Gefüge wird feiner und härter und schließlich liegt eine Zwischenstufen-
matrix vor (339 bis 381 HV0,05), die globularen Graphit, umgeben von Ferrithöfen (145 HV0,01),
enthält (Bild 4d). In einer außenliegenden GGG-Lage wurde neben globularem Graphit auch Lede-
burit (Bild 3d, e) mit einer Härte von 660 bis 766 HV0,05 gefunden. Dies zeigt, dass während dem
Schmieden flüssige Phase entstanden ist.
m
Bild 4: Damast aus Weicheisen — GGG, Versuch 2, LOM, Klemm 1 geätzt. (a — f) Detailbilder mit den verschiedenen
Gefügebestandteilen.
4 Zusammenfassung
Beim ersten Schmiedeversuch V1 von Weicheisen und globularem Grauguss in Damaszenertechnik
wurde die Schmiedetemperatur zu hoch gewählt, die GGG-Platten verflüssigten sich und schmale,
mit Kohlenstoff angereicherte Lagen blieben zurück. Das Weicheisengefüge setzt sich aus groben,
polygonalen Ferritkörnern und Korngrenzenzementit zusammen. In der Schweißzone findet man
grobsäuligen Ferrit, dazwischenliegend Perlit, langnadeliger, Widmannstättenscher Ferrit, der Per-