132 Prakt. Met. Sonderband 47 (2015)
lit, Sorbit und Zwischenstufe umschließt. In den zwei äußeren C-reichen Lagen kommt es zur Bil- ern
dung von grobnadeligem, weichem Martensit und Restaustenit. Die Schweißnaht ist durch viele ya
Locher, Oxide und Schlacken gekennzeichnet.
Es erfolgte ein weiterer Schmiedeversuch V2. Diesmal wurde zunächst bei ca. 900°C und anschlie-
Bend bei etwa 1050°C geschmiedet. Die GGG-Platten bleiben erhalten, ihre Mikrostruktur besteht
aus einer Zwischstufenmatrix, die globularen Graphit, umgeben von Ferrithéfen, enthält. In einer
Lage trat offensichtlich flüssige Phase während des Schmiedens auf und es wurde zusätzlich Lede-
burit gebildet. In der Schweißzone findet man Perlit, Sorbit, Zwischenstufe und langnadeligen Ze-
mentit. Dieses komplexe Gefüge enstand durch Kohlenstoffdiffusion. Der Kohlenstoff stammt von
den GGG-Platten, weil sich ein Teil des globularen Graphits in einer 50-70 um breiten Zone aufge-
löst hat. Dieser Schmiedeversuch kann durchaus als erfolgreich bezeichnet werden, denn die
Schweißnaht weist einen guten Verbund auf.
Durch unterschiedliche Ätzmittel und Mikrohärtemessungen nach Vickers konnten die einzelnen )
Gefligebestandteile ausreichend kontrastiert und beschrieben werden. ©
5 Literatur ks.
ive
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