Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 165
og Oberflichenerhaltende Zielpriparation mittels fokussiertem
Ionenstrahl am Beispiel von Oxidschichten auf Ni-Ti-Legierungen
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K.E. Freiberg, R. Hanke, M. Rettenmayr, A. Undisz
Friedrich-Schiller-Universität, Jena
| Einführung
Struktur und Zusammensetzung von Grenz- und Oberflächen sind für viele Werkstoff-
eigenschaften von Biokompatibilität bis Materialermüdung von wesentlicher Bedeutung. Eine
präzise Charakterisierung der oberflächennahen Schichten bezüglich Kristallstruktur, Defekten und
Zusammensetzung ist mit Hilfe von Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) möglich, setzt
der an sich aber eine geeignete Zielpräparation, etwa durch den Einsatz eines fokussierten Ionenstrahls
©. detall- und (”Focused Ion Beam”, FIB), voraus. FIB-Techniken zur Herstellung von TEM-Lamellen wurden in
ung von GD- der vergangenen Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und durch Einführung der Zweistrahltechnik
fever, sind an vereinfacht und universeller. Problematisch ist jedoch, dass durch FIB ein Energieeintrag in das
ir und kane Material erfolgt und es zur Implantation von Ga-lonen und Schiadigungen durch Amorphisierung an
den Kanten der Proben kommt; dies wurde bisher inbesondere an Si und GaAs dokumentiert [1-3].
Zur Verringerung der Probenschädigung werden Einfallswinkel und Energien der Ionen optimiert
und Schutzschichten aufgebracht [1, 2, 4-8]. In der Regel werden die Schutzschichten physikalisch
auf den Proben abgeschieden, was wiederum zu Wechselwirkungen mit der Oberfläche führen
kann. Ebenso bedeutet der Einsatz von Beschichtungsverfahren zusätzlichen Zeit- und
Geräteaufwand.
In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel von NiTi untersucht, welche Wechselwirkungen durch
ntemational die Schutzschichten Ionenstrahlplatin, Elektronenstrahlplatin, Siliziumoxid und adhédsiv haftende
Goldfolie mit dem Oxid auf NiTi auftreten und inwieweit sich die FIB-Präparation nach Aufbringen
plastography. dieser Schutzschichten auf die Schädigung oberflichennaher Bereiche und die Darstellungs-
möglichkeiten auswirkt. Eine detaillierte Untersuchung der Einflüsse von Ionenstrahlpréparation ist
+. Chichester. fiir Oxidschichten im Zusammenhang mit Ni-Ti-Legierungen in der Literatur nicht dokumentiert.
Bisherige Untersuchungen [9] beschränken sich auf die prinzipielle Anwendbarkeit fokussierter und
fre” ly defokussierter Ionenstrahlen fiir die Priaparation von TEM-Proben aus Ni-Ti-Legierungen.
N 2 Material und Methoden
Für die Untersuchungen wurde pseudoelastisches NiTi (50,8 at% Ni) verwendet. Das Material lag
in Form von Blechen mit einer Dicke von 1mm vor und wurde wie in [10] beschrieben geschliffen
und mit Diamantsuspensionen der Korngrößen 3 um und 1 um poliert. Anschließend wurden die
polierten Bleche bei 540°C für einige Minuten geglüht, um eine Behandlung zur Formeinprägung
zu simulieren. Die dabei gebildete Oxidschicht besteht im Wesentlichen aus stöchiometrischem
TiO, (Rutil), wodurch sich der darunterliegende Bereich mit Ni anreichert [11-13]. Schließlich
wurden direkt auf die Oxischicht der Proben vier unterschiedliche Beschichtung aufgebracht