Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 201 
pura ung 
Fahrwerk oder 
Hohlraum mit Sauerstoffabschiic 
37 Drähte von drahtachse en 
®t Riefen, Kor. = 
7) rb 
Bild 8: Fremdmaterialschuppe mit Nebenrissen Bild 9: Detail Fremdmaterialschuppe 
5.4 Mikrobereichsanalysen 
Um die Herkunft dieser schuppenartigen Auftragungen abzukldren, wurden Analysen mittels ener- 
giedispersiver Rontgenanalytik (EDX) und mit Hilfe der Elektronenstrahl-Mikrosonde (WDX) am 
Draht-, Schuppen- und Ablenkschuh-Werkstoff der Bergstation durchgefiihrt. 
Es zeigten sich Unterschiede zwischen Draht- und Schuppenwerkstoff beziiglich Kohlenstoff- und 
Siliziumgehalt (Draht: ca. 0.6% C und 0.3 % Si; Schuppe: ca. 0.2 % C, Si nicht nachweisbar). 
Draht- und Schuppenwerkstoff waren folglich nicht identisch. Dagegen stimmten die Analyseer- 
gebnisse von Schuppen- (Bild 9) und Ablenkschuhwerkstoff (Bild 5) tiberein. 
5.5 Chemische Analysen 
Sea ähen Mehrere chemische Analyseverfahren hatten zum Ziel, das korrosive Potential der verwendeten 
Schmierfette sowie der an der Tragseiloberfläche vorhandenen Ablagerungen zu bestimmen. 
Bruchzonen: Die Analysen ergaben, dass das Korrosionspotential dieser Substanzen sowie der Tragseilumge- 
fein strukfuriert bung als mild zu bewerten ist. 
und einer Tiefe 5.6 Mechanische Drahtpriifungen 
and voreinzel Mechanische Prüfungen (Zugversuche, Hin- und Herbiegeversuche, Verwindeversuche) an Pro- 
AG VS fildrähten aus dem Schadensbereich mit und ohne Reibspuren sowie an intakten Referenzdrähten 
aus dem oberen Verankerungsbereich ergaben keine negative Beeinflussung der mechanischen 
Kennwerte durch den Korrosionszustand. Die Proben mit Reibspuren und schuppenartigen Auftra- 
oe Ti gungen ergaben allerdings Kennwerte, die teilweise erheblich unterhalb derjenigen der Referenz- 
AEE drähte lagen. 
6 Schadensursache 
an Jr grga- . . . . . 
. in Alle Bruchflächen (ausgenommen diejenige mit Ermüdungsschwingstreifen) zeigten Merkmale 
ee sf eines interkristallinen Gewaltbruches in Zone 2 (Bild 10) und eines mikroduktilen Gewaltbruches in 
es Zone 3 (Bild 11). Die bei der fraktografischen Untersuchung festgestellten interkristallinen Risse 
ol (Bild 10) treten beim verwendeten Profildrahtwerkstoff (Ry, = 1'600 MPa) erfahrungsgemiss selten 
ik und nur bei Wirmebehandlungsfehlern und/oder infolge von Wasserstoffversprodung auf. Harteris- 
alld? se konnten ausgeschlossen werden, da die gefundenen, interkristallinen Anrisse erheblich tiefer in 
den Drahtwerkstoff reichten als die Reibmartensitzonen. Als wahrscheinliche Ursache riickte daher
	        
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