224 Prakt. Met. Sonderband 47 (2015)
Bild 1: Beim Eisportionieren gebrochene Messerklinge mit markierter Schliffebene
Zur Klärung der Bruchursache wurde die Bruchfliche mit Hilfe des Stereo- und
Rasterelektronenmikroskops charakterisiert. AnschlieBend wurde ein metallographischer Schliff am
Messerriicken angefertigt und der Bruchverlauf und das Gefiige mittels Lichtmikroskop untersucht.
Die Stahlzusammensetzung wurde mit Hilfe der Funkenspektralanalyse bestimmt.
2.1.2 Ergebnis der Schadensanalyse
Die Bruchfliche zeigt bereits in der stereomikroskopischen Aufnahme in Bild 2a einen bis zu 2 mm |
vom Messerriicken in die Klinge hineinreichenden korrodierten Bereich. Uber den gesamten
vorliegenden Messerrücken verteilt, befanden sich mehrere Löcher, Kerben und Risse (Bild 2b).
Bild 2:a) Stereomikroskopie der Bruchfläche b) Lichtmikroskopie des Messerrückens
Mit der höheren Auflösung des Rasterelektronenmikroskops ist eine interkristalline Bruchfläche im
Randbereich der korrodierten Fläche zu erkennen (Bild 3a). Auch an der bereits stärker korrodierten Durch
Fläche ist diese noch zum Teil zu beobachten. Der Restbruch ist ein typischer duktiler Gewaltbruch ws
(Bild 3b). Die Funkenspektralanalyse ergab eine Zusammensetzung, die einem 1.4031 (X39Cr13) 8 Ve
entspricht. Im Gefiige sind sehr viele Karbidaussscheidungen zu finden. Die weiteren Risse ¥
erscheinen ebenso interkristallin (Bild 4a). An der Lochkorrosion wurden zudem Risse gefunden, L
die auf einen interkristallinen Kornzerfall hinweisen (Bild 4b). NT