Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 271
Bei höherer Vergrößerung können an den Korngrenzen des Ferrits feine Ausscheidungen von Terti-
ärzementit beobachtet werden (Bild 6, Ausschnitt). Die Sichtbarkeit von Tertiärzementit und das
Fehlen von perlitischen Bereichen
lassen auf einen Kohlenstoffgehalt von
unter 0,1% im Eisen schließen. Dies
wird auch durch die chemische Analy-
se bestätigt. Die lichtmikroskopische
Betrachtung der Schlackebereiche
zeigt eine hellgraue dendritische Phase
und eine dunkelgraue Phase in den
Dendritenzwischenräumen (Bild 6).
Die lokale chemische Zusammenset-
zung der dendritischen Bereiche
Bild 7: EBSD Phasenanalyse, FeO hell, SiO, dunke: zeigt hohe Sauerstoff- und Eisengehal-
= te, der interdendritische Rdum zeigt neben hohen Siliziumgehalten auch Kalzium, Magnesium und
einen hohen Eisenanteil. Eine Phasenanalyse mittels Elektronenstrahlbeugungs-Analyse (EBSD)
Bs dic zeigt, dass es sich beim dendritischen Bereich um FeO handelt und der dunkle Zwischenbereich aus
o Ems be Si0; besteht (Bild 7). Kohlenstoff kann in keinem Bereich nachgewiesen werden, was wiederum
we dic Fp fur die Annahme spricht dass der dieser nahezu vollständig mit der Gasphase aus dem Prozess ab-
Bi geführt wird.
in abbingie
2.1.3 Ausgeschmiedete Luppe
getrennt und
¢ auch von
riparation auf
itzung mit
ge in den ver-
irtikel ken
Bild 8: Ausgeschmiedeter Barren, kompaktiertes Eisen, Schlackereste, Markierung d. Vergrößerung, Hellfeld, 50x.
[m Anschluss an die Ofenreise wurde die eisenhaltige Luppe im Schmiedefeuer wiedererwirmt und
vorsichtig ausgeschmiedet. Bei jedem Schmiedevorgang mit
nachfolgender Erwärmung im Feuer wird ein Teil der Schlacke
ausgetrieben und die eisenhaltigen Bereiche werden verdichtet.
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis die Schlacke
weitgehend ausgetrieben ist und ein kompakter Eisen- bzw.
Stahlbarren entsteht, der dann weiter verarbeitet werden kann.
Vom ausgeschmiedeten Barren wurde ebenfalls ein materialo-
graphischer Schliff erstellt und dieser lichtmikroskopisch unter-
sucht. Die Präparation erfolgte nach einer Standardvorgehens-
weise für Stahl. Bereits in der Übersichtsdarstellung im Licht-
mikroskop wird sichtbar, dass die schwammartigen Eisenberei-
che verdichtet wurden (Bild 8), es sind jedoch noch immer
Bild 9: Schlackereste, Differenzieller
Interferenzkontrast. 500x