Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 277 
Erscheinungsformen der Korrosion von 6000er Aluminiumdrähten 
Martina Thönnißen, Christian Schnatterer, Daniela Zander 
RWTH Aachen, Lehrstuhl für Korrosion und Korrosionsschutz, Aachen 
{ Abstract 
In hochfesten Aluminiumlegierungen konnen festigkeitssteigernde Legierungselemente das 
Korrosionsverhalten entscheidend beeinflussen. Bezüglich der Festigkeit und der Korrosionsbe- 
ständigkeit stehen diese in der Regel in Konkurrenz miteinander. Der Ausscheidungszustand 
beeinflusst neben den mechanischen Eigenschaften auch die Anfälligkeit für Korrosion. 
Die Legierungselemente und die daraus entstehenden intermetallischen Phasen steuern u.a. 
aufgrund ihres Potentialunterschiedes die elektrochemischen Eigenschaften und die 
Korrosionsprozesse maßgeblich. Des Weiteren üben die Verteilung und die Größe der 
ausgeschiedenen intermetallischen Phasen einen wesentlichen Einfluss auf die 
Korrosionsmechanismen aus. In diesem Beitrag werden potentielle Korrosionsarten und die 
Schädigungsmechanismen an verschiedenen 6000er Legierungen anhand von 
Mikrostrukturuntersuchungen mittels Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie und 
Transmissionselektronenmikroskopie dargestellt. 
2 Einführung 
Aluminium weist in der Regel gute Korrosionseigenschaften in wässriger und atmosphärischer 
Umgebung auf. Der Grund hierfür ist die hohe Affinität des Aluminiums zu Sauerstoff. Aluminium 
bildet beim Kontakt zu Sauerstoff oder Wasserdampf eine dichte Aluminiumoxidschicht an der 
Oberfläche, welche als Schutzschicht dient. Diese ist gut haftend und verhindert eine weitere 
Oxidation des darunterliegenden Materials. Die Korrosion von Aluminium und seiner Legierungen 
läuft häufig selektiv nur an bestimmten örtlich begrenzten Bereichen ab. Sie beginnt an Fehlern in 
der Oxidschicht, Kratzern oder intermetallischen Verbindungen. 
Die Erscheinungsformen der Korrosion bei Aluminium und seinen Legierungen sind abhängig vom 
Legierungsgehalt und Werkstoffzustand. Als typische lokale, nicht flächige Korrosionsangriffe sind 
hier die Lochkorrosion und die interkristalline Korrosion zu nennen. Diese 
Korrosionserscheinungen treten vornehmlich in chloridhaltigen, wässrigen Umgebungen mit pH 
Werten zwischen 4 und 8 auf. Aufgrund der Schutzwirkung der Oxidschicht ist ein flächenhafter 
Abtrag nur dann gegeben, wenn die schützende Oxidschicht verletzt wird, oder bei niedrigen oder 
hohen pH Werten aufgelöst wird. Bei den drei genannten Korrosionsarten liegt der Mechanismus 
der elektrolytischen Metallauflösung vor [1].
	        
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