278 Prakt. Met. Sonderband 47 (2015)
SICK Mikrostrukturelle Untersuchungen
Die in diesem Beitrag untersuchten 6000er Aluminiumlegierungen wurden mittels der DIN EN ,
11846 Methode B auf interkristalline Korrosion getestet. Die Mikrostrukturanalysen und die‘
Korrosions-Phänomene wurden lichtmikroskopisch an einem Zeiss Axioplan durchgeführt. Die
rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen und die EDX-Messungen der Phasen-
zusammensetzung wurden an einem Zeiss Ultra inkl. Oxford Analytik durchgeführt. Die
Korngrenzenuntersuchungen mittels Mapping fanden an einem Zeiss Libra inkl. Oxford EDX statt.
47 ¥ Korrosionsmechanismen,
Dic 6000er Legierungen zihlen zu den aushértbaren Aluminiumlegierungen. Mit Legierungen or ;
dieses Systems lassen sich mittlere bis hohe Festigkeiten erzielen, wobei als wichtige Merkmale die my 5
gute Schweißbarkeit, die geringe Dichte sowie die gute Korrosionsbestidndigkeit herauszustellen © 5
sind. Als Legierungselemente werden im Wesentlichen Mg und Si, sowie auch Cu, Fe, Mn und Zn J ;
in technischen Legierungen eingesetzt [2]. Aufgrund dieser Legierungselemente bilden sich ; |
unterschiedliche Phasen aus, die durch ihre elektrochemischen Eigenschaften, ihre Verteilung und J
GroBe die Korrosionsprozesse maßgeblich beeinflussen. Neben den festigkeitssteigernden
Ausscheidungen Mg,Si, Al,Cu und ALL,CuMg sind auch schwer losliche intermetallische Phasen in|
Form von Verunreinigungen enthalten. Aus elektrochemischer Sicht wird hier grundsätzlich ;
zwischen anodisch und kathodisch wirkenden Phasen unterschieden [2]. An der Oberfläche LE
liegende anodische Phasen sind, im Gegensatz zu ihrer umgebenden Matrix, durch ein negatives
Korrosionspotenial gekennzeichnet und werden daher bevorzugt aufgelöst. Eine anodische Phase ist
z.B. Mg>Si, das eine wichtige Rolle bei der Ausscheidungshärtung der 6000er Legierungen spielt.
Die schematische Darstellung der galvanischen Kopplung einer anodisch wirkenden Phase ist in
Abb. 1 dargestellt...
A . Elektrolvt 4 ¥ealvanischer StromfluR
Rik zalvanischer Stromfluf) ; ’
fpr Sr Fortschreitende Ly
saw Korrosion J Ve
Abb. 1 Schematische Darstellung der galvanischen| Abb. 2 Schematische Darstellung der galvanischen oi
Kopplung einer anodischer Phasen (nach [2]). __ oe Kopplung einer kathodischen Phasen (nach[2]).
Kathodische Phasen dagegen besitzen ein positives Potential zur umgebenden Matrix. Somit wird:
die Matrix bevorzugt aufgelöst, siehe schematische Darstellung in Abb. 2. Maßgeblich für den
Angriff an einer an der Oberfläche liegenden Ausscheidung ist. hier die Reduktion des gelösten
Sauerstoffs im Elektrolyten durch die Ausscheidungsphasen. An der Phase können Hydroxid-Ionen:
oo am