Full text: Fortschritte in der Metallographie

Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 13 
Herausforderungen an die Elektronen- und Ionenmikroskopie bei 
der Charakterisierung modernster Halbleiterchips 
Hans-Jürgen Engelmann, Eckhard Langer, Moritz-Andreas Meyer, Pavel Potapov, Dirk 
Utess, Kornelia Dittmar, Christoph Klein 
GLOBALFOUNDRIES Dresden, Module One, LLC & Co. KG 
1. Einleitung 
Der Trend zu immer kleineren Strukturen in Halbleiterchips setzt sich ungebrochen fort. 
Modernste Halbleiterchips werden gegenwärtig in der 14nm-Technologie gefertigt. Die 
Angabe des Technologie-Knotens (hier 14 nm) bezieht sich dabei auf das kleinste 
Konstruktionsmaß der Chip-Designer. Parallel dazu kommt es in der CMOS-Technologie 
(Complementary Metal Oxide Semiconductors) zu einem Übergang von planaren zu drei- 
dimensionalen Transistor-Strukturen. Während man bei den planaren Transistoren zwischen 
dem Gate-First- und Gate-Last (Replacement Gate)-Approach unterscheidet, haben sich bei 
den dreidimensionalen Transistoren die FinFETs durchgesetzt. Um das bei immer kleineren 
Transistorstrukturen größer werdende Leckstrom-Problem zu minimieren und gleichzeitig 
eine hohe Schaltgeschwindigkeit der Transistoren zu erzielen, werden Gate-Dielektrika mit 
höherer Dielektrizitätszahl eingesetzt. 
Die Verdrahtung der Transistoren muss mit deren Miniaturisierung Schritt halten. Längst 
haben wegen der verringerten Leitbahnquerschnitte Cu-Leitbahnen die früher üblichen Al- 
Leitbahnen verdrängt. Um das Ausdiffundieren von Cu in das umgebende Isolationsmaterial 
bzw. in aktive Transistorbereiche zu verhindern, werden ultradünne Barrieren gebraucht. Die 
bei kleineren Strukturabmessungen größer werdende Dämpfung der elektrischen Signale wird 
minimiert, indem zwischen den Cu-Leitbahnen nicht mehr SiO, sondern ein Material mit 
deutlich verringerter Dielektrizitdtszahl eingesetzt wird. 
Sowohl die Miniaturisierung der genannten Strukturen als auch der Einsatz neuer Materialien 
stellt die Mikroskopie vor große Herausforderungen. Schichten, die aus wenigen Atomlagen 
bestehen, müssen genauso abgebildet und analysiert werden können, wie dreidimensionale 
Gebilde im nm-Bereich. Dazu kommt, dass manche Materialien sehr empfindlich auf 
Elektronen- bzw. Ionenbeschuss reagieren und sich dabei verändern. 
Im weiteren Verlauf soll nun gezeigt werden, vor welchen Herausforderungen abbildende 
und analytische Methoden einschließlich der Probenpräparation stehen. Die gewählten 
Beispiele stammen aus den Bereichen Rasterelektronenmikroskopie (SEM), Focused Ion 
Beam Technik (FIB), Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), Low Energy Ion 
Scattering Spectroscopy (LEIS) und Atomsondentomographie (3D AtomProbe).
	        
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