16 Praokt. Met. Sonderband 47 (2015)
Abb. 4: Querschnitt eines planaren Transistors (Gate-First-Approach)
Abb. 5: TEM-Querschnitt eines fehlerhaften elektrischen Kontaktes (linkes Bild) und dazugehörige 3D-
Rekonstruktion (rechtes Bild)
Ga-Ionen beim einkristallinen Si zu einer ca. 20 nm breiten Randamorphisierung führen.
Diese kann durch ‚Polieren‘ mit 2 keV Ga-Ionen auf wenige nm reduziert werden, was aber
mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden ist.
Bei Standardproben kann aber auch die Elektronentomographie zum Einsatz kommen [3].
Hierbei wird die TEM-Probe im Elektronenstrahl schrittweise gekippt und bei jedem
Kippwinkel ein Bild aufgenommen. Durch Rückprojektion der einzelnen Bilder kann die
ursprüngliche Struktur rekonstruiert und visualisiert werden. Als Beispiel ist in Abb. 5 die
3D-Rekonstruktion eines Wolfram-Kontaktes zu sehen. Als Ursache für den gemessenen
erhöhten elektrischen Widerstand zwischen aktivem Si und dem W-Kontakt wurde eine nicht
durchgehende NiSi-Schicht ermittelt. Bedingt durch die notwendige Rekonstruktion
elektronentomographischer Bilder ist die räumliche Auflösung auf ca. 1 nm begrenzt. Damit
sind auch der chemischen Analytik mittels EELS (Electron Energy Loss Spectroscopy) und
EDX (Energy Dispersive X-Ray Spectroscopy) entsprechende Grenzen gesetzt. Die
Zusammensetzung dünner Schichten in FinFETs ist dann eher an extrem dünnen TEM-
Proben zu ermitteln.
Von Vorteil ist dabei der Einsatz von SDD EDX-Detektoren, die vor allem bei größerer
Detektorfläche bzw. Mehrfachanordnung ein deutlich besseres Signal-Rausch-Verhältnis
zeigen. Aber auch der Einsatz von EELS hat nach wie vor seine Berechtigung.