Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 23
Damit die in Kapitel 4 beschriebenen Gefügedetails aber verständlich erklärt werden können, wird
geh im Folgenden auf die wesentlichen Punkte dieser zweistufigen Wärmebehandlung eingegangen.
Ki Der erste Wärmebehandlungsschritt wird unterhalb von T,sov (Ta) im (@ + ß + yY)-Phasengebiet
g durchgeführt. Die Glühtemperatur ist dabei so gewählt, dass einerseits der Anteil an B- und y-Phase
} minimiert wird und anderseits noch genügend Zweit- und Drittphase vorhanden ist, um ein
unerwünschtes Wachstum der a-Phase zu unterdrücken. Danach wurde die Probe an Luft
Me abgekühlt. Die richtige Wahl der Abkühlrate spielt eine wichtige Rolle, da nach der Abkühlung die
GM U ehemaligen o-Kdrner übersättigt als geordnete a2-Körner vorliegen sollen. Auf diese Weise kann
a db ein „Ausscheidungspotential“ fiir die y-Lamellen im zweiten Wärmebehandlungsschritt eingestellt
get bs werden, Begleitende TEM-Untersuchungen an dieser und vergleichbarer Legierungen haben
td o - bestätigt, dass sich tatsächlich nur wenige, extrem feine Y-Lamellen in den _mit Aluminium
ihre übersättigten a2-Körnern befinden [15]. Dies bedeutet, dass während der Luftabkühlung fast keine
ate diffusiven Prozesse stattgefunden haben und dass sich alle drei Phasen weit weg vom
Kon thermodynamischen Gleichgewicht befinden, was wiederum eine starke treibende Kraft darstellt,
eto die beim anschließenden zweiten Wärmebehandlungsschritt ausgenützt werden kann. Um die
NS Übersättigung der a2-Körner auch quantitativ zu bestimmen, wurde ein kontinuierliches Zeit-
: N hele Temperatur-Umwandlungs- (ZTU-) Diagramm der TNM-Legierung aufgenommen (Bild 3).
en Aus
Ralkrogk~ - 1300
Kr
TT cw BEE
MN 1200 |
in
7 1100 |
"1000 |
2 900
800
10° ie
Time [s]
Bild 3: Kontinuierliches ZTU-Diagramm der TNM-Legierung, wobei von einer Starttemperatur unterhalb der Tyo
ausgegangen wurde, d.h. die Proben befanden sich vor der Abkühlung im (@& + ß + y)-Phasenfeld. Die dicken schwarzen
ne melrstufig Linien beschreiben die auftretenden Gehalte an y-Phase in Masse-% während der Abkühlung. Die Abkühlraten betrugen
nterschiedlichen 35, 300, 500, 900 und 1200°C/min. Das Insert gibt den Gehalt an y-Phase vor der Abkühlung und bei Raumtemperatur
pordnung er wieder. Des Weiteren geben die viereckigen und dreieckigen Symbole den Beginn der Ordnungseinstellung p — Bo
jchdemung Bel bzw. a. — a2 wieder. Fiir die Erstellung des ZTU-Diagramms wurden in-situ Synchrotronuntersuchungen, kombiniert
j-Aufnahme 1m mit metallographischer post-mortem Probenanalyse, angewandt, siehe [37].
na. Das Gefige
I die an den
fig den Aufbau Fir die Erstellung des ZTU-Diagramms wurden in-situ Synchrotronuntersuchungen, kombiniert mit
metallographischer Probenanalyse, angewandt. Der Versuchsaufbau sowie die verwendeten
Auswerte- und Analysemethoden sind ausfiihrlich in [37] beschrieben. Bei den Versuchen wurde
von einer Starttemperatur unterhalb der T,sov ausgegangen, d.h. die Probe befand sich vor der
Abkühlung im (@ + ß + y)-Phasenfeld. siehe Bild 1. Die dicken schwarzen Linien in Bild 3