Prakt. Met. Sonderband 47 (2015) 35
; ly Phasenanteil und spezifische Grenzfläche zeigen erwartungsgemäß eine sehr gute Übereinstimmung
AT von unabhängig davon, welche Analysemethode gewählt wurde (Tabelle 1). Es ist somit völlig ausrei-
chend, zweidimensionale Bilder im SE-Kontrast (Aufnahmezeit ca. 30s) auszuwerten, da die EBSD-
Messung (Aufnahmezeit ca. 1h) und die Tomographie (Aufnahmezeit 10h + Rekonstruktion) in die-
sem Punkt keinen Erkenntnisgewinn erbringen. Die EBSD-Messung eignet sich hingegen sehr gut,
um zusätzlich die Orientierungsbeziehungen zwischen den Phasen zu beschreiben. In der Tomogra-
phie zeigt sich schließlich, dass nahezu das gesamte Volumen beider Phasen zusammenhängt und die
— Eulerzahl, die diese Konnektivität beschreibt, einen negativen Wert besitzt.
3 We he Tabelle 1. Analyseergebnisse an TiAl [13]
10t 180 85 p-
inden it, A]. Phasenanteile Spezifische Orientierung Konnektivität
grin wie _ . Grenzfläche Eulerzahl
Bet komple. XRD Analyse 43.0% B-TiAl
Metzvetiey (Rietveld) 57.0% y-TiAl
chen fife REM 45.5% B-TiAl 1.76 pm-1
N ; SE-Kontrast 54.5% y-TiAl
1 mehrere REM 43.9% B-TiAl 1.69 pm-1 p<110> || y<111>
Sell Werden EBSD-Kontrast 56.1% y-TiAl + Zwillinge
1 die Bein FIB/REM Tomo- ~ 45.0% B-TiAl 1.64 um-1 -6577 B-TiAl
all it der ge- graphie 55.0% y-TiAl -6664 y-TiAl
th die drei:
hen den Teil
Wi he 5 Gefügetomographie großer Volumina
COCR QuIwel-
ite Die Motivation, Gefüge auch auf einer Skala im um? bis mm? dreidimensional zu rekonstruieren,
ah! durch die wird bei der Betrachtung vieler industriell eingesetzter Werkstoffe direkt ersichtlich: Um aussage-
i Gener kräftige, repräsentative Volumeneinheiten zu charakterisieren, benötigt man Verfahren, die höchst-
ail präzise, jedoch mit großem Gesichtsfeld arbeiten, Basierend auf den Arbeiten von [14-18] wird die
ad Grenzen Notwendigkeit deutlich, über ein Serienschnitt-Verfahren zu verfiigen, das fiir eine sub-pm-Aufld-
«Arch dir sung auch in Z-Richtung nicht nur eine präzise großflächige Abtragskontrolle aufweist, sondern die
es Seki anschließende Kontrastierung des Gefüges ohne zusätzlichen Abtrag realisiert. Denn dies würde die
| Kadmens Auflösung der Bildanalyse und vor allem die Tiefenauflösung beeinträchtigen,
Da Mit dem Ziel, die Konnektivität einer komplexen thermomechanischen Walzstruktur mit den mecha-
nischen Eigenschaften zu korrelieren und anschließend auch zu Simulationszwecken nutzen zu kön-
nen, wurden präzise metallographische Serienschnitte semiautomatisch angefertigt. Um einen syste-
matischen Fehler beim ständigen Transfer der Probe ins Lichtmikroskop ausschließen zu können,
wurde, zusätzlich zum Abtrag, innerhalb des präparativen Aufbaus auch die Kontrastierung vorge-
nommen sowie ein Digitalmikroskop integriert (Bild 7). Korrelative Untersuchungen ergaben eine
reproduzierbare Abtragsgenauigkeit von 0,42+0,04 um. Somit liegen die Schnittabstände in der Grö-
ßenordnung der lichtmikroskopischen Auflösungsgrenze und diese metallographische Tomographie
bietet in der 3D-Rekonstruktion den Vorteil gleicher Auflösung in allen drei Raumrichtungen.
Zur Kontrastierung wurde eine modifizierte Beraha-Ätzung verwendet, die nach systematischer Un-
tersuchung wahlweise als aufwachsende Interferenzschicht zur Visualisierung der Matrix oder zur
Kontrastierung der zweiten Phase eingesetzt werden kann. In beiden Fällen findet kein signifikanter
Abtrag statt, sodass die Rekonstruktion sehr genau erfolgen kann.
